Asiatische Grippe

Notlazarett in einer schwedischen Turnhalle während der Asiatischen Grippe (1957)

Die Asiatische Grippe war nach der Spanischen Grippe die zweitschlimmste Influenza-Pandemie des 20. Jahrhunderts. Sie wurde durch das Influenzavirus A/Singapore/1/57 (H2N2) ausgelöst. Die Asiatische Grippe brach 1957 aus und hatte ihren Ursprung vermutlich in der Volksrepublik China. Ihr fielen 1957 und 1958 weltweit Schätzungen zufolge eine bis zwei Millionen Menschen zum Opfer.[1] In der Bundesrepublik Deutschland starben an der Asiatischen Grippe rund 30.000 Menschen.[2] Die Asiatische Grippe wurde von einem Virus-Subtyp ausgelöst, der aus einer Kombination von einem menschlichen mit einem Geflügelpestvirus entstanden war (Antigenshift).[3]

Zur Vorbeugung wurde damals empfohlen, mit Wasserstoffperoxid zu gurgeln und formalinhaltige Tabletten einzunehmen.

A/H2N2 war leicht von Mensch zu Mensch übertragbar und verursachte bis 1968 alljährlich weitere Influenza-Infektionen. Danach wurde H2N2 vom Subtyp A/H3N2 „abgelöst“; A/H3N2 verursachte die als Hongkong-Grippe bezeichnete Pandemie in den Jahren 1968 und 1969. 2005 kam es in den USA zu einem Zwischenfall, als H2N2-Virusproben versehentlich an mehrere Labors verschickt wurden, was jedoch zu keinen neuerlichen Infektionen führte.[4][5]

  1. New Scientist vom 13. April 2005: „Pandemic-causing 'Asian flu' accidentally released“.
  2. SWR2: Asiatische Grippe in Deutschland. In: swr.de. SWR2, 16. Oktober 1957, abgerufen am 17. März 2020.
  3. Jeffrey Greene, Karen Moline (2006): The Bird Flu Pandemic. ISBN 0312360568.
  4. Weltgesundheitsorganisation (WHO) (Memento vom 13. April 2005 im Internet Archive) Mitteilung vom 12. April 2005.
  5. heise.de vom 13. April 2005: „Gefährlicher Grippevirus wurde an 5.000 Labors verschickt“.

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