Asiatischer Elefant | ||||||||||||
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Asiatischer Elefant (Elephas maximus) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name der Gattung | ||||||||||||
Elephas | ||||||||||||
Linnaeus, 1758 | ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Art | ||||||||||||
Elephas maximus | ||||||||||||
Linnaeus, 1758 |
Der Asiatische Elefant (Elephas maximus) ist eine Art aus der Familie der Elefanten und nach dem Afrikanischen Elefanten das zweitgrößte Landtier der Erde. Wie sein afrikanischer Vetter zeichnet er sich durch den Rüssel, die (kleineren) Stoßzähne, die säulenförmigen Beine und die allgemeine Körpergröße aus. Beide unterscheiden sich aber in der Größe der Ohren, der etwas anders verlaufenden Rückenlinie und in zahlreichen anatomischen Einzelmerkmalen. Das Verbreitungsgebiet des Asiatischen Elefanten umfasst Südasien, Südostasien einschließlich Teilen der Malaiischen Inselwelt und das südliche Ostasien. Es war einst aber deutlich größer. Die Tiere bewohnen verschiedene Waldlandschaften und Offenlandgebiete vom Meeresspiegelniveau bis in höhere Gebirgslagen.
Die Lebensweise des Asiatischen Elefanten ist durch zahlreiche Studien gut erforscht, aber noch nicht so detailreich herausgearbeitet wie beim Afrikanischen Elefanten. Das Sozialgefüge zeigt einen komplexen Aufbau. Die engsten Verbindungen bestehen zwischen Mutter- und Jungtieren. Mehrere dieser Gruppen formen eine Herde oder einen Familienverband aus untereinander verwandten Tieren. Die einzelnen Tiere bilden häufig kurzfristige Partnerschaften, die aber durch vielfaches erneutes Zusammenkommen einen stabilen Charakter aufweisen. Die Hierarchie innerhalb der Familiengruppe ist eher flach, eine dominante Leitkuh wie beim Afrikanischen Elefanten spielt eine untergeordnete Rolle. Die einzelnen Herden nutzen Aktionsräume, deren Größe von den jeweiligen landschaftlichen Gegebenheiten und den Nahrungsressourcen abhängt. Die Kommunikation untereinander erfolgt auf verschiedene Weisen, etwa mit Lautgebungen im niedrigen Frequenzbereich, mit zahlreichen chemischen Signalgebern und durch Berührungen überwiegend mit dem Rüssel. Ähnlich wie der Afrikanische besitzt auch der Asiatische Elefant hohe kognitive Fähigkeiten bis hin zur Selbstwahrnehmung.
Die Nahrung umfasst weiche und harte Pflanzenkost mit regionalen und jahreszeitlichen Variationen. Härtere Pflanzennahrung überwiegt meist in der Regen-, weichere in der Trockenzeit. Die Größe der Tiere bedingt, dass ein Individuum den Großteil seiner Tagesaktivität für die Nahrungsaufnahme investiert. Die Fortpflanzung findet zumeist ganzjährig statt, sie kann aber in stärker jahreszeitlich beeinflussten Landschaftsräumen auch eingeschränkt sein. Für Bullen ist die jährlich auftretende Musth charakteristisch, die mit einer erhöhten Aggressivität einhergeht. Während dieser Phase kann es zu Rivalenkämpfen kommen. Kühe weisen einen langen Brunftzyklus mit einem für Säugetiere untypischen Verlauf auf. In der Regel wird nach rund zweijähriger Tragzeit ein Kalb geboren, das in der mütterlichen Gruppe aufwächst. Für die Dauer der Aufzucht setzt die Brunft bei der Kuh aus. Der weibliche Nachwuchs verbleibt in der Familiengruppe, der männliche verlässt diese und zieht seiner eigenen Wege.
Der Asiatische Elefant bewirkte einen starken kulturellen Einfluss in der Geschichte des Menschen. Die Zähmung geht möglicherweise bis in das dritte vorchristliche Jahrtausend zurück. Die Tiere wurden unter anderem zu Baumaßnahmen, im Kriegsdienst, als Tempelelefanten oder zu repräsentativen Zwecken eingesetzt. Mit wildlebenden Elefanten kommt es allerdings jährlich zu zahlreichen Mensch-Tier-Konflikten. Die wissenschaftliche Erstbeschreibung datiert in das Jahr 1758. Im Laufe der Zeit wurden mehrere Unterarten eingeführt, die aus genetischer Sicht aber keinen Bestand haben. Vielmehr lassen sich zwei genetisch getrennte Gruppen unterscheiden, beide teilen sich nahezu das gesamte Verbreitungsgebiet. Frühe fossile Nachweise des Asiatischen Elefanten reichen bis in das Mittlere und Obere Pleistozän zurück, sind aber insgesamt selten. Der Bestand der Art gilt als stark gefährdet und ist vor allem durch Landschaftszerstörung und Wilderei im Rückgang begriffen.