Auripigment

Auripigment
Goldgelbe, durchscheinende Auripigmentkristalle aus der Twin Creeks Mine, Potosi, Humboldt County (Nevada), USA (Größe: 3,3 cm × 2,1 cm × 2,1 cm)
Allgemeines und Klassifikation
IMA-Symbol

Orp[1]

Andere Namen
  • Arrhenicum
  • Arsenblende
  • arsenicum citrinum
  • arsenicum flavum
  • auripigmentum
  • Königsgelb
  • Orpiment
  • Rauschgelb
Chemische Formel
Mineralklasse
(und ggf. Abteilung)
nichtmetallartige Sulfide
System-Nummer nach
Strunz (8. Aufl.)
Lapis-Systematik
(nach Strunz und Weiß)
Strunz (9. Aufl.)
Dana

II/D.08
II/F.02-070

2.FA.30
02.11.01.01
Kristallographische Daten
Kristallsystem monoklin
Kristallklasse; Symbol monoklin-prismatisch; 2/m
Raumgruppe P21/n (Nr. 14, Stellung 2)Vorlage:Raumgruppe/14.2[3]
Gitterparameter a = 11,48 Å; b = 9,58 Å; c = 4,26 Å
β = 90,7°[3]
Formeleinheiten Z = 2[3]
Häufige Kristallflächen {100}, {010}, {301}, {110}, {011}, {210}[4]
Physikalische Eigenschaften
Mohshärte 1,5 bis 2[5]
Dichte (g/cm3) gemessen: 3,49; berechnet: 3,48[5]
Spaltbarkeit vollkommen nach {010}, unvollkommen nach {100}[5]
Bruch; Tenazität blättrig, biegsam
Farbe zitronengelb bis bronzegelb
Strichfarbe hellgelb
Transparenz durchsichtig bis durchscheinend
Glanz harziger Fettglanz, Perlmuttglanz
Kristalloptik
Brechungsindizes nα = 2,400[6]
nβ = 2,810[6]
nγ = 3,020[6]
Doppelbrechung δ = 0,620[6]
Optischer Charakter zweiachsig negativ
Pleochroismus gelb-gelb-grüngelb
Weitere Eigenschaften
Chemisches Verhalten in Kalilauge (KOH) löslich, färbt sich beim Erhitzen rot
Besondere Merkmale hochgiftig!

Auripigment ist ein häufig vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der „Sulfide und Sulfosalze“ mit der chemischen Formel As2S3[2] oder auch As4S6[3] und damit chemisch gesehen Arsen(III)-sulfid (auch Arsentrisulfid) mit dem Stoffmengenverhältnis Arsen : Schwefel gleich 2 : 3.

Bereits in der Antike war das Mineral, überliefert durch Plinius den Älteren, unter der lateinischen Bezeichnung auripigmentum bekannt. Bei den Bergmännern kannte man es als Arsenblende und im französischen und englischen Sprachraum wird es bis heute als Orpiment bezeichnet. Im Mittelalter kamen noch die mittel- und neulateinischen Bezeichnungen arsenicum citrinum bzw. arsenicum flavum hinzu.[7]

Auripigment kristallisiert im monoklinen Kristallsystem und entwickelt nur selten kleine, prismatische Kristalle oder pseudorhombische Zwillinge. Meist findet es sich in Form von blättrigen, säuligen oder faserigen Mineral-Aggregaten sowie krustigen Überzügen. Die Oberflächen der durchsichtigen bis durchscheinenden Kristalle weisen einen harz- bis fettähnlichen Glanz auf, Spaltflächen schimmern dagegen eher perlmuttartig. Im Allgemeinen ist Auripigment von zitronen- bis goldgelber Farbe. Je nach Verwitterungszustand oder Art der Fremdbeimengungen kann die Farbe aber auch eher bronzegelb bis bräunlichgelb wirken oder einen Stich ins Rötliche oder Grünliche haben. Auf der Strichtafel hinterlässt das Mineral dagegen immer einen kräftig hellgelben Strich.

Obwohl Auripigment zu den hochgiftigen Mineralen zählt, wurde es aufgrund seiner strahlend goldgelben Farbe gerne als Pigment-Farbe Rauschgelb in der Malerei eingesetzt.

  1. Laurence N. Warr: IMA–CNMNC approved mineral symbols. In: Mineralogical Magazine. Band 85, 2021, S. 291–320, doi:10.1180/mgm.2021.43 (englisch, cambridge.org [PDF; 320 kB; abgerufen am 5. Januar 2023]).
  2. a b Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen IMA-Liste.
  3. a b c d Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen StrunzNickel.
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  5. a b c Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Handbookofmineralogy.
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