Die Bahnradsport-Weltmeisterschaften 1975 fanden vom 20. bis 25. August 1975 auf der 454,54 Meter langen Zement-Radrennbahn im belgischen Rocourt bei Lüttich statt.
Der Besuch bei den Wettbewerben war schwach: „erschreckend wenig Zuschauer an den meisten Tagen“[1]. Die Mannschaft des Bundes Deutscher Radfahrer musste bis zum letzten Tag auf Medaillen warten, dann wurde Dieter Kemper Weltmeister der Profi-Steher, und der Gold-Vierer von Trainer Gustav Kilian errang ebenfalls eine Goldmedaille. Für Gesprächsstoff sorgte die „Leistungsexplosion des DDR-Radsports“[1], dessen Fahrer zwar nur in vier Disziplinen starteten, aber zwei Gold- und zwei Bronzemedaillen errangen.
Mit Verwunderung stellt der Berichterstatter des Radsport im Übrigen fest, dass die Zeiten des 200-Meter-Qualifikationszeitfahren für den Sprint der Profis nur „wenig über dem Niveau im Frauen-Sprint (!)“ lagen, aber man müsse „der Gerechtigkeit halber“ erwähnen, dass es am nämlichen Abend sehr kalt gewesen sei.[1] Wie bei der Straßen-WM waren keine sowjetischen Frauen am Start, die jahrelang dominiert hatten.