Bandschleifen

Das Bandschleifen ist ein spanendes Fertigungsverfahren, bei dem statt der beim Schleifen üblichen Schleifscheiben, Schleifbänder verwendet werden die über mindestens zwei Rollen umlaufen. Da die genaue Form der Schleifkörner auf den Bändern ebenso wenig bekannt ist wie beim konventionellen Schleifen zählen daher beide Verfahren zum Spanen mit geometrisch unbestimmter Schneide. Die Werkzeugmaschinen sind Bandschleifmaschinen, das Elektrohandwerkzeug ist ein Bandschleifer. Unter der Bezeichnung „Bandschleifen“ ist es in der DIN 8589 genormt, in der Industrie wird es auch Kontaktschleifen[1] genannt nach den Kontaktrollen oder Stützrollen die den Kontakt zwischen dem Schleifband und dem Werkstück herstellen. In manchen Verfahrensvarianten werden auch ebenen Kontaktelemente verwendet wie Stützschuhe oder -platten. Ein Vorteil des Bandschleifens ist, dass sich die Stützelemente nicht wie Schleifscheiben abnutzen und während der Bearbeitung einen kleineren Radius erhalten. Somit bleibt beim Bandschleifen bei konstanter Drehzahl der Scheiben auch die Schnittgeschwindigkeit konstant, während sie bei Schleifscheiben langsam sinkt. Daher ist das Bandschleifen gut für die automatisierte Fertigung geeignet. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Schleifbänder flexibel sind und sich der Form der Werkstücke anpassen, was bei der vollautomatischen Fertigung ebenfalls günstig ist. Außerdem kann das Verfahren durch verschiedene Verfahrensparameter an die jeweilige Anwendung angepasst werden. Einflüsse sind die Größe, Härte und Nutung der Stützscheiben oder -rollen, die Anpresskraft, Schnittgeschwindigkeit, das Schleifmittel, die Körnung und Streuung der Schleifkörner und die Art der Schleifbandunterlage.

  1. Heinz Tschätsch: Praxis der Zerspantechnik. Verfahren, Werkzeuge, Berechnung. 11. Auflage, Springer Vieweg, Wiesbaden 2014. ISBN 978-3-658-04922-5, S. 273.

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