Barbier

Ein Barbier in Kaxgar, China

Barbier (wie italienisch barbiere und französisch barbier von spätlateinisch barbarius „Bartscherer“, von lateinisch barba „Bart“),[1] frühneuhochdeutsch auch Barbierer.[2] Ein Barbier behandelt männliche Kunden, er schneidet, frisiert oder rasiert das Barthaar der Männer und ist in Deutschland im Gegensatz zum Friseur kein Handwerksberuf. Für Dienstleistungen am Haupthaar ist nach deutschem Recht eine dreijährige Ausbildung mit Abschlussprüfung erforderlich.[3] Im Mittelalter und in der beginnenden Neuzeit arbeiteten Barbiere in Europa und in Ländern des Orients in Badehäusern.

In den europäischen Badestuben übernahmen sie verschiedene Aufgaben im Bereich der Körperpflege. Auch Badeknechte, Wundärzte[4] bzw. Barbierchirurgen und Krankenpfleger wurden als Barbiere oder Balbierer bezeichnet. Ihnen oblagen auch Zahnextraktionen, Aderlässe und Klistiere.

In der Neuzeit wandelte sich das Berufsbild zum Herrenfriseur,[4] der gleichermaßen Haarschnitte und Frisuren wie auch die Rasur beziehungsweise Pflege des Bartes anbot. Im 20. Jahrhundert starb das Berufsbild des Herrenfriseurs in Europa nahezu aus. Seit etwa 2010 erlebt diese Sparte des Friseurhandwerks jedoch eine Renaissance. In der Szene der modernen Barbiere werden auch im deutschen Sprachraum häufig englische Bezeichnungen verwendet: Barber für den Barbier und Barbershop für dessen Salon.

Barbier praktiziert in Tokio, Japan
  1. Friedrich Kluge, Alfred Götze: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 20. Auflage, hrsg. von Walther Mitzka. De Gruyter, Berlin/New York 1967; Neudruck („21. unveränderte Auflage“) ebenda 1975, ISBN 3-11-005709-3, S. 51
  2. Vgl. etwa Frühneuhochdeutsches Wörterbuch: Barbierer, Barbier
  3. Wie legal sind Barbershops ohne Friseurmeister? In: MDR. 3. Februar 2023, abgerufen am 20. Juli 2024.
  4. a b Vgl. Barbier bei Duden online, Bedeutungen: „Herrenfriseur“ und „Wundarzt“.

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