Batrachochytrium salamandrivorans

Batrachochytrium salamandrivorans

Batrachochytrium salamandrivorans, Hautpräparat eines infizierten Feuersalamanders (Salamandra salamandra), Maßstab 50 μm[1]

Systematik
Abteilung: Töpfchenpilze (Chytridiomycota)
Klasse: Chytridiomycetes
Ordnung: Rhizophydiales
Familie: Incertae sedis
Gattung: Batrachochytrium
Art: Batrachochytrium salamandrivorans
Wissenschaftlicher Name
Batrachochytrium salamandrivorans
Martel, Blooi, Bossuyt & Pasmans, 2013[2]

Batrachochytrium salamandrivorans, in wissenschaftlichen Veröffentlichungen häufig Bsal, zur Unterscheidung vom Chytridpilz (Batrachochytrium dendrobatidis, Bd), in populärwissenschaftlicher Literatur und Publikumsmedien auch Salamanderfresser oder Salamanderpest, ist ein pathogener Pilz der Klasse Chytridiomycetes. Er ist der nächste Verwandte des Chytridpilzes und neben ihm der zweite beschriebene Pilz der Gattung Batrachochytrium. Deutschland gilt als „Bsal-Hotspot“ mit über 50 Nachweisen in der Eifel, dem Ruhrgebiet und Bayern (Stand 2020).[3]

Das Herkunftsgebiet von Batrachochytrium salamandrivorans ist Asien, der Pilz ist in Japan, China und Südostasien weit verbreitet und kommt dort seit Jahrmillionen vor. Die dort heimische Amphibienfauna konnte sich über einen langen Zeitraum auf die Gegenwart des Erregers einstellen, infizierte Amphibien zeigen dort keine Krankheitssymptome. Batrachochytrium salamandrivorans ist wahrscheinlich mit dem internationalen Amphibienhandel in die Niederlande eingeschleppt worden. Für die europäischen Schwanzlurche ist der Erreger neu und die Immunantwort unzureichend.

Im Unterschied zum Chytridpilz befällt Batrachochytrium salamandrivorans vorwiegend Schwanzlurche, eine Infektion führt zu umfangreichen Hautläsionen und zum raschen Tod der Tiere. In den Niederlanden und Belgien sind die Populationen des Feuersalamanders seit 2010 zusammengebrochen. Die Rückgänge liegen landesweit bei mehr als 95 Prozent, der Feuersalamander gilt jetzt in den Niederlanden als akut vom Aussterben bedroht. Auch in Deutschland ist es zu Massensterben von Feuersalamandern gekommen, zuletzt Anfang 2018 im Raum Essen. Es besteht die Sorge, dass die weitere Verbreitung von Batrachochytrium salamandrivorans weltweit zur Bestandsgefährdung und zum Aussterben zahlreicher Arten von Schwanzlurchen führen wird.

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  2. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Martel 15325.
  3. BfN: Die Ausbreitung und Folgen der Salamanderpest in Deutschland. Abgerufen am 1. Oktober 2020.

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