Eine Baugruppe (lt. DIN 199 kurz Gruppe genannt) ist ein in sich geschlossener, aus zwei oder mehr Teilen oder Baugruppen niederer Ordnung bestehender Gegenstand, der in der Regel wieder zerlegbar ist. Ein Einzelteil dagegen ist ein technisch beschriebener und gefertigter Gegenstand, der nicht zerstörungsfrei zerlegt werden kann (s. DIN 199Technische Produktdokumentation).
Eine Baugruppe kann aus Unterbaugruppen und Bauteilen bestehen und durch Montageprozesse erstellt werden. In der betrieblichen Praxis wird eine Baugruppe häufig auch als Zusammenbau bezeichnet; zudem werden in bestimmten Fertigungsbereichen anstelle des Begriffs Baugruppe noch andere Namen verwendet wie Montagegruppe, Schweißgruppe oder auch Kabelbaum. Der konstruktive Zusammenhang zwischen Teilen und Baugruppen wird in einer Zeichnung und der fertigungstechnische Zusammenhang wird in einer Stückliste dargestellt.
In Stücklisten werden Baugruppen häufig aus Baukastenstückliste abgebildet, die nicht nur für die Konstruktion, sondern auch für die Produktion, die Beschaffung, die Logistik und den Ersatzteildienst benötigt werden. Die Konstruktion beschreibt Baugruppen vor allem nach Funktionen und Geometrie mit der Angabe der physikalischen, elektrischen und ggf. weiterer relevanter Eigenschaften. Die Anzahl und Beschreibung von Baugruppen können aufgrund der unterschiedlichen Aufgaben in den einzelnen Unternehmensbereichen – wie bspw. die Kalkulation, der Ersatzteilorganisation, der Produktion und Beschaffung (s. Materialbedarfsermittlung) durchaus voneinander abweichen.
Werden in einem mehrstufigen Fertigungsprozess zuerst aus den Rohmaterialien die Baugruppen und aus diesen dann in einem weiteren Arbeitsschritt das Endprodukt produziert, spricht man von Vormontage bzw. Endmontage.