Die Berlin-Potsdamer Chaussee war ein „Kunststraßenbau“, den Ende des 18. Jahrhunderts König Friedrich Wilhelm II. in Auftrag gab. Der Weg vom Berliner Schloss zu seiner neuen Sommerresidenz bei Potsdam, dem Marmorpalais im Neuen Garten, wurde damit erheblich erleichtert. Die später bis Potsdam verlängerte Straße gilt als erster moderner Chausseebau im Königreich Preußen. Entsprechend ihrer Funktion als Hauptverbindung zwischen den Residenzstädten hatte sie in den bebauten Streckenabschnitten auch Repräsentationsfunktion. Nach der Eröffnung der parallel laufenden Berlin-Potsdamer Eisenbahn im Jahr 1838 verlor sich dieser Charakter zunehmend.
Die Straßentrasse wurde später Teil der Reichsstraße 1 und bei deren Ausbau in den 1930er Jahren stark verändert. Heute ist sie in weiten Teilen identisch mit der Bundesstraße 1 vom Potsdamer Platz im Zentrum Berlins bis zum Berliner Tor in Potsdam. Der Straßenzug ist heute zwischen der Potsdamer Brücke und Steglitz eine Geschäftsstraße, zwischen Steglitz und der Potsdamer Humboldtbrücke hat sich der Chausseecharakter erhalten.