Berliner Bildhauerschule ist die von Peter Bloch eingeführte Bezeichnung für eine generationenübergreifende Gruppe, der rund 400 Bildhauer des 19. Jahrhunderts zugerechnet werden, beginnend mit Johann Gottfried Schadow um 1785, seinen Schülern, jenen von Christian Daniel Rauch und endend mit den Schülern von Reinhold Begas um 1915. Der Stil dieser Künstler ist keineswegs einheitlich, die Bildhauer arbeiteten in klassizistischer, realistischer und neobarocker Manier und schufen Salon-, Porträt- und Denkmalkunst. Einflussreichster und bekanntester Vertreter war neben Schadow sein Schüler Christian Daniel Rauch, der eine neue Stilperiode innerhalb der Berliner Bildhauerschule einleitete. Dem Ethos der Rauchschule setzte Reinhold Begas das wilhelminische Pathos des Neobarock gegenüber – wie Peter Bloch anschaulich in der Publikation Ethos und Pathos. Die Berliner Bildhauerschule 1780–1914 (1990) belegte. Danach folgte ein Teil der Schüler Begas’ den Strömungen der Moderne. Die klassizistische Grundhaltung der Berliner Bildhauerschule wirkt in Werken von Georg Kolbe und Richard Scheibe nach.