Berliner Dialekt

Berlinisch/Berlinerisch

Gesprochen in

Berlin, Brandenburg
Sprecher etwa 5 Millionen (unterschiedliche Dialektkenntnisse)
Linguistische
Klassifikation
Sprachcodes
ISO 639-2
  • gem (sonstige germanische Sprachen)

Der Berliner Dialekt (auch als Berliner Mundart, Berlinisch, Berlinerisch oder Berliner Jargon bezeichnet) ist der Dialekt (oder Urbanolekt bzw. Metrolekt,[1][2] bzw. Regiolekt),[3][4] der im Großraum Berlin gesprochen wird. Im Zusammenhang mit einem oft derben, aber herzlichen Humor wird diese Ausdrucksweise auch als „Schnauze mit Herz“ (Berliner Schnauze) bezeichnet.[5] Beim Berlinerischen handelt es sich sprachwissenschaftlich nicht um einen Dialekt, sondern um einen sonst selten anzutreffenden Metrolekt, eine in großstädtischen Zentren aus einer Mischung vieler unterschiedlicher Mundarten entstehende Stadtsprache. Die Entwicklung des Berlinerischen hat die Sprache des umliegenden Landes Brandenburg beeinflusst und das regionale, ursprünglich in der Mark Brandenburg gesprochene Niederdeutsch verdrängt. Die stärkste Ausprägung hat diese „neue“ Sprache in den städtischen Bereichen Berlins erfahren. So existieren in Berlin bislang Wörter und Spitznamen, die noch nicht in die Sprache des Umlands Einzug gefunden haben. Als Sprache ist sie ständigen Wandlungen unterworfen, sodass verschiedene Angaben hier so vielleicht nicht mehr zutreffen. Zur Aussprache und üblichen Schreibweisen siehe Berlinerische Grammatik.

Heinrich Zille: Konsum-Genossenschaft, 1924
Bildtext: „Frida – wenn Deine Mutter ooch in’s ‚Konsum‘ koofte wärste schon lange een kräftiges Kind – sag’s ihr!“
  1. Andrada Părchişanu: Urbanolekte in Deutschland. In: SYNERGY: Journal of the Department of Modern Languages and Business Communication, Bd. 10, Nr. 2/2014, 2014, S. 310–316, hier S. 311f. ([1][2])
  2. Elisabeth Berner: Niederdeutsch – Brandenburgisch – Berlinisch – Standardsprache: Entwicklungstendenzen im regionalen Varietätengefüge; in: Karl-Heinz Siehr, Elisabeth Berner (Hrsg.): Sprachwandel und Entwicklungstendenzen als Themen im Deutschunterricht: fachliche Grundlagen – Unterrichtsanregungen – Unterrichtsmaterialien. Universitätsverlag Potsdam, Potsdam 2009, ISBN 978-3-86956-003-8, S. 121 ff., hier S. 122 u. 131 ([3][4]).
  3. Helmut Glück, Michael Rödel (Hrsg.): Metzler Lexikon Sprache. 6. Aufl., J.B. Metzler, 2024, S. 91, Stichwort Berlinisch
  4. Klaas-Hinrich Ehlers: Mecklenburgisch-Vorpommersch, Mittelpommersch, Brandenburgisch; in: Sprache und Raum: Ein internationales Handbuch der Sprachvariation. Band 4: Deutsch, herausgegeben von Joachim Herrgen und Jürgen Erich Schmidt unter Mitarbeit von Hanna Fischer und Brigitte Ganswindt, Reihe: Handbücher zur Sprach- und Kommunikationswissenschaft (Handbooks of Linguistics and Communication Science / Manuels de linguistique et des sciences de communication) (HSK) 30.4, Walter de Gruyter: Berlin/Boston, 2019, S. 590 ff., hier S. 602f.
  5. Maritta Tkalec: Sprachgeschichte: Wie das Berlinische zu seinem Wortwitz kam. In: Berliner Zeitung, 15. November 2020.

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