Bestattungsritus bezeichnet – vor allem in der Ethnologie und der Archäologie – die Gesamtheit aller Handlungen vor, während und nach einer Bestattung. Im engeren Sinne ist die Art der Totenlege gemeint (z. B. Hockergrab), im weiteren Sinne alle mit den körperlichen Überresten des Verstorbenen in Verbindung stehenden Handlungen.
Bestattungsriten sind seit der Steinzeit bekannt und wichtiger Teil der meisten Kulturen. Sie sind eine spezifisch menschliche Erscheinung und kommen im Tierreich nicht vor. Sie sind eng an die jeweiligen Jenseitsvorstellungen einer Kultur geknüpft und gehören deshalb meistens in deren religiösen Bereich.[1]
Bestattungsriten können als Übergangsriten angesehen werden, da sie den Bestattenden dazu dienen, ihre Trauer zu kanalisieren, die durch den Tod ausgelöste Störung in der Gemeinschaft zu verarbeiten und Aussagen über das Jenseits zu treffen.