Bigwall-Klettern ist eine Bezeichnung aus dem Klettersport und beschreibt die Durchsteigung einer Felswand, die als „Bigwall“ bezeichnet wird. Ein Bigwall (engl. big wall, „große Wand“) ist eine Felswand, deren Durchsteigung aufgrund ihrer Höhe (mehrere hundert Meter) und ihrer Kletterschwierigkeit mehrere Tage in Anspruch nehmen kann. Der Begriff Bigwall tauchte erstmals in den 1950er und 1960er Jahren in den USA auf und bezog sich auf Felswände im Yosemite-Tal, insbesondere auf die des Half Dome und des El Capitan. Diese Wände wurden damals dank der Entwicklung neuer technischer Hilfsmittels erstmals durchstiegen. Die Fortschritte der Klettertechnik der 1980er Jahre haben es Spitzenkletterern ermöglicht, einen Bigwall in weniger als einem Tag zu durchsteigen, bzw. ehemals technisch begangene Bigwalls frei zu klettern.
Bigwalls werden in der Regel von Zweier-Seilschaften durchgeführt. Es unterscheidet sich vom klassischen Begehungsstil dadurch, dass in der Regel der Nachsteiger, um Zeit und Energie zu sparen, mit Hilfe von Steigklemmen an einem Fixseil zum nächsten Stand aufsteigt.[1] Im deutschen Sprachgebrauch „jümart“ der Nachsteiger (engl. jumaring), abgeleitet vom Namen der Steigklemme der Schweizer Firma Jümar. In Bigwalls sind neben normalen Kletter-Passagen, die meist mit mobilen Sicherungsmitteln abgesichert werden müssen, längere Abschnitte mit künstlichen Hilfsmitteln zu klettern, die eine umfangreiche Spezial-Ausrüstung erfordern. Proviant, Wasser und Biwakmaterial werden nicht auf dem Rücken in Rucksäcken transportiert, sondern in sogenannten Haulbags verstaut und nachgezogen.[1][2]
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