Bob-Europameisterschaft 1995 | ||
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Männer | Frauen | |
Sieger | ||
Zweierbob | Christoph Langen Kai-Uwe Kohlert |
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Viererbob | Wolfgang Hoppe Ulf Hielscher René Hannemann Carsten Embach |
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← 1994 1996 →
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Die Bob-Europameisterschaft 1995 wurde bereits am 14. Dezember im Zweierbob und am 18. Dezember 1994 im Viererbob zum ersten Mal auf der Kunsteisbahn im sächsischen Altenberg ausgetragen. Die EM wurde im Rahmen des vierten von fünf Weltcup-Saisonwettbewerben ausgetragen.
In der europäischen Bobszene hatte es nach den Olympischen Winterspielen im norwegischen Lillehammer nur wenig Veränderungen gegeben, diese hatten es aber in sich. Im Mittelpunkt stand der Schweizer Bobverband, der in Norwegen mit drei Medaillen, darunter einem Doppelsieg im Zweierbob, sein bestes Ergebnis seit den Spielen in Garmisch 1936 eingefahren hatte. Allerdings traten danach zwei von drei Olympiastartern aus der Bob-Nationalmannschaft zurück.
Den Anfang machte der 31-jährige Christian Meili, der Ende Februar 1994 aus der Schweizer Bob-Nationalmannschaft zurücktrat und fortan den Bobsport nur noch als Hobby betreiben wollte.[1] Angesichts der fehlenden großen sportlichen Erfolge überraschte dieser Rückzug noch nicht so sehr. Völlig überraschend kam hingegen Anfang April 1994 der Rücktritt des Schweizer Aushängeschilds Gustav Weder. Der gerade 33 Jahre alte Doppelolympiasieger, fünffache Welt- und siebenfache Europameister konnte sich für eine avisierte Goldmedaille im Viererbob bei den Olympischen Spielen in Nagano 1998 nicht mehr motivieren, zudem spielten andere Gründe auch noch eine Rolle.[2] Damit hatte die Schweizer Bobnationalmannschaft mit einem Schlag zwei von drei international konkurrenzfähigen Bobpiloten verloren und verfügte mit dem Silbermedaillengewinner von Lillehammer, Reto Götschi nur noch über einen Bob-Piloten von internationalen Format. Darüber hinaus tat sich im Laufe des Jahres auch im Trainerbereich etwas. Nachdem Nationaltrainer Franz Isenegger trotz mehrjährigen Bemühens keinen Jahresvertrag bekommen hatte und Bahntrainer Jānis Ķipurs einen Vertrag in den USA bekommen hatte, übernahm Silvio Giobellina das Traineramt.[3] Die Probleme rissen allerdings nicht ab, da zum Beispiel Christian Meili auf Grund seines fehlenden Nationalkaderstatus internationale Starts für die Schweiz vom Verband verwehrt wurden.[4] Bei den anderen Bob-Nationen blieb vorerst alles beim Alten, da sich auch die deutschen Altmeister Wolfgang Hoppe und Rudi Lochner zunächst zum Weitermachen entscheiden hatten. Hoppes Ziel war sogar ein Start bei den nächsten Olympischen Spielen in Nagano.