Die Bono-Ighinu-Kultur (auch Bonu-Ighinu-Kultur, 4700–4000 v. Chr.) ist nach ihrem ersten Fundort, nahe der Landkirche Santa Maria di Bonu Ighinu (Bonu Ighinu heißt auf Sardisch ‚Guter Nachbar‘) bei Mara in der Provinz Sassari auf Sardinien benannt.
Die Kulturen von Su Caroppu, Grotta Verde und Filiestru gingen ihr voraus. Die neu entdeckte Kultur von San Ciriaco und die Ozieri-Kultur folgten ihr nach. Funde aus den nahen Höhlen Sa 'Ucca de su Tintirriolu (Fledermausloch) und Grotta Filiestru bestätigen diese Abfolge. Gleichzeitig wird deutlich, dass Bonu Ighinu und Ozieri zwei Stufen derselben Kultur sind.
In den Kulturschichten von Bonu Ighinu treten erstmals fettleibige, weibliche Idole auf, die zumeist als Darstellung der „Dea Madre“, der Großen Mutter, interpretiert werden. Alle wesentlichen Kulturelemente haben in den zeitgenössischen Kulturen des Festlandes, von Sizilien bis Südfrankreich ihre Entsprechungen. Kontakte werden durch die Verbreitung des vom Monte Arci stammenden Obsidians bestätigt.