Brasilianische Wanderspinne

Brasilianische Wanderspinne

Brasilianische Wanderspinne (Phoneutria nigriventer), Weibchen

Systematik
Ordnung: Webspinnen (Araneae)
Unterordnung: Echte Webspinnen (Araneomorphae)
Teilordnung: Entelegynae
Familie: Kammspinnen (Ctenidae)
Gattung: Bananenspinnen (Phoneutria)
Art: Brasilianische Wanderspinne
Wissenschaftlicher Name
Phoneutria nigriventer
(Keyserling, 1891)

Die Brasilianische Wanderspinne (Phoneutria nigriventer), manchmal auch Brasilianische Kammspinne oder selten Giftige Bananenspinne genannt, ist eine Spinne aus der Familie der Kammspinnen (Ctenidae). Sie ist vorwiegend im Südosten Brasiliens, stellenweise im Norden Argentiniens, in Paraguay und mittlerweile ebenso in Uruguay verbreitet. Die Spinne bewohnt dort bevorzugt Regenwälder, kommt deshalb auch häufig in menschlichen Siedlungsbereichen sowie in Gebäuden vor. Da es überdies über Exporte der Dessertbanane (Musa × paradisiaca) zur Einfuhr der Brasilianischen Wanderspinne in andere Teile der Welt kommen kann, wird sie, wie andere Spinnen, bei denen dies bekannt ist, als „Bananenspinne“ bezeichnet. Im Falle dieser Art ist dies jedoch unwahrscheinlich.

Mit anderen Kammspinnen teilt die Brasilianische Wanderspinne ihre nachtaktive und nomadische Lebensweise. Sie erlegt Beutetiere als freilaufender Lauerjäger ohne Spinnennetz. In das Beutespektrum der Art fallen neben anderen Gliederfüßern auch kleinere Wirbeltiere. Der Paarung geht ein Balzverhalten voraus. Das Weibchen bewacht seinen Eikokon sowie anfangs die geschlüpften Jungtiere, ehe diese sich von dem Muttertier trennen und selbstständig über mehrere Fresshäute (Häutungsstadien) heranwachsen.

Die Brasilianische Wanderspinne zählt zu den weltweit größten Vertretern der Echten Webspinnen und ist wie andere Arten der Bananenspinnen (Phoneutria) für ihre auch für den Menschen gefährlichen Giftbisse bekannt: Ihr Biss kann auch bei einem gesunden erwachsenen Menschen tödlich verlaufen. Aufgrund der hohen Aggressivität der Spinne und ihrem gehäuften Auftreten in Gebäuden sowie zuletzt durch ihr Vorkommen in einem dicht besiedelten Gebiet werden Bissunfälle begünstigt. Im Gift der Spinne sind Bestandteile, die pharmazeutisch oder landwirtschaftlich nützlich sein könnten. Sie wird außerdem gelegentlich als Heimtier im Bereich der Terraristik gehalten.


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