British Academy Film Awards 2009

Die 62. Verleihung der British Academy Film Awards fand am 8. Februar 2009 im Royal Opera House in London statt. Die Filmpreise der British Academy of Film and Television Arts (BAFTA) wurden in 22 Kategorien verliehen, hinzu kamen der Orange Rising Star Award als Publikumspreis sowie drei Spezial- bzw. Ehrenpreis-Kategorien. Die Verleihung zeichnete Filme des Jahres 2008 aus. Gastgeber der Veranstaltung war zum dritten Mal der britische Moderator und Filmkritiker Jonathan Ross.[1]

Die Nominierungen wurden am 15. Januar 2009 bekanntgegeben,[2] die Nominierten des Nachwuchspreises Orange Rising Star Award und die Nominierungen für den besten nicht-englischsprachigen Film wurden bereits vorab veröffentlicht.

Die meisten Nominierungen hatten erwartungsgemäß die US-amerikanische Literaturverfilmung Der seltsame Fall des Benjamin Button sowie der britische Film Slumdog Millionär erhalten, die beide auf elf Nominierungen kamen. Bei der Preisverleihung setzte sich als erfolgreichster Film Slumdog Millionär durch, der sieben Preise erhielt, darunter die als bester Film, für die beste Regie und das beste Drehbuch. In der laufenden Filmpreissaison war das Drama von Danny Boyle bereits mit zahlreichen Preisen, darunter vier Golden Globe Awards, ausgezeichnet worden. Als bester britischer Film des Jahres setzte sich der Dokumentarfilm Man on Wire – Der Drahtseilakt durch. Der seltsame Fall des Benjamin Button war mit drei Preisen lediglich in technischen Kategorien erfolgreich.

Deutschland war in der Kategorie Bester nicht-englischsprachiger Film mit dem RAF-Drama Der Baader Meinhof Komplex vertreten, hatte aber gegenüber dem französischen Drama So viele Jahre liebe ich dich das Nachsehen. Als bester animierter Spielfilm wurde Pixars WALL·E – Der Letzte räumt die Erde auf geehrt, der sechsmal für den Oscar nominiert war. In den Darstellerkategorien setzten sich ebenfalls die für den Oscar favorisierten Schauspieler durch. Als beste Hauptdarsteller wurden Mickey Rourke (The Wrestler) und Kate Winslet (Der Vorleser) geehrt, die in derselben Kategorie auch für ihre Darstellung in Zeiten des Aufruhrs berücksichtigt worden war. Postum erhielt Heath Ledger für seine Leistung als Joker in der Batman-Verfilmung The Dark Knight die Auszeichnung als bester Nebendarsteller, während die Spanierin Penélope Cruz den britischen Filmpreis für ihre Nebenrolle in Vicky Cristina Barcelona gewann.

Gänzlich ignoriert wurde Mike Leighs Komödie Happy-Go-Lucky, die Hauptdarstellerin Sally Hawkins den Golden Globe Award als beste Komödiendarstellerin eingebracht hatte. Bereits bei Bekanntgabe der Nennungen auf der so genannten „Longlist“ hatte Leighs Komödie nur in drei Kategorien Berücksichtigung gefunden.[3]

Mit dem Ehrenpreis der BAFTA, der Academy Fellowship, wurde der Filmregisseur Terry Gilliam ausgezeichnet. Mit Gilliam werde einer der „originellsten, einfallsreichsten und innovativsten Regisseure“ der Gegenwart geehrt, hieß es in der Urteilsbegründung.[4]

Die erfolgreichsten Filme
(mindestens zwei Nominierungen;
hervorgehoben = meiste Auszeichnungen
N=Nominierung; A=Auszeichnung)
Film N A
Der seltsame Fall des Benjamin Button 11 3
Slumdog Millionär 11 7
The Dark Knight 9 1
Der fremde Sohn 8 0
Frost/Nixon 6 0
Der Vorleser 5 1
Brügge sehen… und sterben? 4 1
Milk 4 0
Zeiten des Aufruhrs 4 0
Burn After Reading – Wer verbrennt sich hier die Finger? 3 0
Glaubensfrage 3 0
Mamma Mia! 3 0
So viele Jahre liebe ich dich 3 1
WALL·E – Der Letzte räumt die Erde auf 3 1
Die Herzogin 2 1
Hunger 2 1
James Bond 007 – Ein Quantum Trost 2 0
Man on Wire – Der Drahtseilakt 2 1
Persepolis 2 0
The Wrestler 2 1
Waltz with Bashir 2 0
  1. The Guardian: Jonathan Ross to host Bafta film awards vom 14. Januar 2009, abgerufen am 15. Januar 2009.
  2. Liste der Nominierungen auf der Webpräsenz der BAFTA (Memento vom 17. Januar 2009 im Internet Archive), abgerufen am 15. Januar 2009.
  3. Ben Child: Benjamin Button and Frost/Nixon lead Baftas longlist bei guardian.co.uk, 7. Januar 2009, abgerufen am 15. Januar 2009.
  4. Pressemitteilung der BAFTA, 3. Februar 2009.

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