Unter Brownianismus versteht man eine medizinische Reformbewegung, die von dem neurophysiologischen Körper- und Krankheitskonzept des schottischen Arztes John Brown (1735–1788) ausgeht, das 1780 von ihm veröffentlicht wurde, von 1790 bis 1800 in ganz Europa Aufsehen erregte und vor allem unter den praktischen Ärzten als Gegenentwurf zur traditionellen Therapie sehr populär wurde.[1] Diesem, auf Browns Reizlehre (Erregungstheorie) aufgebauten, Konzept zufolge ist nur ein Zustand mittlerer Erregung gesund, weshalb jede Krankheit entweder durch Stimulierung oder Sedierung therapiert werden soll.