Brutalismus

Die von Francisco Javier Sáenz de Oiza entworfenen und 1961 gebauten Torres Blancas in Madrid nutzen Sichtbeton als Gestaltungsmittel

Der Brutalismus (zugehöriges Eigenschaftswort brutalistisch) ist ein Baustil der Moderne, der ab 1950 Verbreitung fand. Die Bezeichnung hat unterschiedliche Ursprünge und bündelt verschiedene Architekturkonzepte, wie etwa den französischen Begriff béton brut („roher Beton“, Sichtbeton), mit dem Le Corbusier seinen sichtbar belassenen Beton an der Unité d’Habitation in Marseille beschrieb.[1] Der von Reyner Banham geprägte Begriff New Brutalism (Neuer Brutalismus) stand ursprünglich für eine Architektur, die den idealisierten Anspruch besaß, authentisch bei Material und Konstruktion und ethisch bei den sozialen Aspekten der Architektur zu sein.[2]

Heute wird der Begriff weniger eng definiert und steht für die dominierende Architektur zwischen etwa 1960 und dem Anfang der 1980er-Jahre. Er wird nunmehr überwiegend negativ rezipiert.[2] Der Brutalismus ist geprägt von der Verwendung von Sichtbeton, der Betonung der Konstruktion, simplen geometrischen Formen und meist sehr grober Ausarbeitung und Gliederung der Gebäude.[2]

  1. Vgl. Luigi Monzo: Brutalismus?
  2. a b c SOS Brutalismus. Eine internationale Bestandsaufnahme. Park Books, Zürich 2017, ISBN 978-3-03860-074-9, S. 15 ff.

From Wikipedia, the free encyclopedia · View on Wikipedia

Developed by Tubidy