Bubble Economy

Unter einer Bubble Economy (engl. „Blasen-Wirtschaft“) wird eine Volkswirtschaft verstanden, die zunächst durch eine Spekulationsblase profitiert und wächst, nach dem Platzen der Blase jedoch unter den Auswirkungen der wirtschaftlichen Rückschläge leidet: Die Überbewertung von Geldanlagen (insbesondere Aktien und Immobilien) führt zu erhöhtem Konsum und gleichzeitig zu erhöhten Investitionen. Grund für die Konsumerhöhung ist, dass die Wertsteigerungen zu Vermögenserhöhungen der Bürger führen, von denen ein Teil in den Konsum fließt. Grund für die Erhöhung der Investitionen ist, dass die Aktiengesellschaften Kapital zu einer niedrigen Verzinsung erhalten. Bedingt durch diese positiven Wirkungen kommt es zu zusätzlichem Wirtschaftswachstum und damit zu einer positiven Rückkopplung.[1]

Kennzeichen einer typischen Blase ist die Zunahme der Spekulation auf Kredit.[2] Dabei unterliegen Kreditzinsen nicht unbedingt den Regeln von Angebot und Nachfrage (Leitzinspolitik) und bei zu lange zu günstigen Kreditkonditionen während des Aufschwungs besteht die Gefahr der (auch spekulativen) Überhitzung (siehe auch wicksellscher Prozess).

Die Blase platzt an einem erhöhten Preisniveau, wenn der Zugang zu weiterem Kreditgeld verteuert wird, womit sich nicht ausreichend Nachschuldner finden und damit weitere Nachfrage abbricht. Aufgrund der erhöhten Kreditzinsen stagnieren Investitionen und Schuldnern sowie Konjunktur steht weniger freies Kapital für Ausgaben/Einnahmen zur Verfügung. Dies kann, wenn es zu keiner oder zu einer zu geringen Liquiditätsversorgung kommt, zu einer Wirtschafts- bzw. Absatzkrise führen.

  1. Österreichische Nationalbank: Wie wirkt Geldpolitik auf die Wirtschaft? (Memento vom 27. Juli 2013 im Internet Archive): „Ein Anstieg der Aktienkurse sowie der Immobilienpreise verbessert sowohl die Bilanzen von Unternehmen als auch die der Haushalte. Ein höheres Reinvermögen bedeutet, dass effektiv mehr Sicherheiten für die an eine Firma oder an einen Haushalt vergebenen Kredite vorliegen. Dies führt wiederum zu einer erhöhten Kreditvergabe, zu höheren Investitionsausgaben und damit zu höheren gesamtwirtschaftlichen Ausgaben.“
  2. Gunther Teubner: Verfassungen ohne Staat? In: Recht ohne Staat? Zur Normativität nichtstaatlicher Rechtsetzung. (Hrsg. Stefan Kadelbach, Klaus Günther) Frankfurt 2011. (online) S. 54.

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