Bukranion

Bukranien als architektonischer Teil, Rotunde der Arsinoe in Samothrake

Das Bukranion (Mehrzahl: Bukranien) (von altgriechisch βουκράνιον boukránion „Rinderschädel“), gelegentlich auch Ochsenkopf genannt,[1] ist die als Schmuckmotiv eingesetzte Vorderansicht eines Rinderschädels mit Gehörn. Dieses Schmuckmotiv fand bereits vorgeschichtlich Verwendung, war in der griechischen und römischen Antike besonders beliebt und wurde in der Renaissance wieder aufgegriffen.[2] Aigikranion steht für die Vorderansicht eines Ziegen- bzw. Widderschädels. Im 19. Jahrhundert benutzte man Aaskopf als Oberbegriff für Bukranien und Aigikranien.[3]

  1. Aus einem archäologischen Bericht: „das rotgelbtonige Gefäßbruchstück mit dem Ochsenkopffries“ (Konrad Hörmann: Die dritte Hallstattstufe im Gebiet der anthropologischen Sektion und die Nekropole in der Beckertsloh, in: Abhandlungen der Naturhistorischen Gesellschaft zu Nürnberg, XXI. Band, Nürnberg 1929, S. 155–248, hier S. 192). Aus der Übersetzung eines Romans: „die fleischlosen Köpfe der von den Architekten Ochsenkopf genannten baulichen Verzierungen“ (Pitigrilli: Kokain, Reinbek bei Hamburg 1988, S. 21).
  2. Wolf-Dietrich Niemeier: Eine knossische Palaststilscherbe mit Bukranion-Darstellung aus Mykene. In: Archäologischer Anzeiger 1989, S. 5–10.
  3. Peter Wulf Hartmann: Kunstlexikon, Leobersdorf 1996, Einträge „Bukranion“ und „Aigikranion“.

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