Buraku

Darstellung eines japanischen Gerbers aus einem Werk über die Edo-Zeit, veröffentlicht im Jahr 1900. Gerber gehörten zur Untergruppe der Eta.

Als Buraku (japanisch 部落, „Sondergemeinde“) wurden früher in Japan von der Mehrheitsbevölkerung abgegrenzte Wohngebiete bezeichnet, in denen Angehörige einer als Burakumin (部落民, „Bewohner der Sondergemeinde“) bzw. heute auch als Hisabetsu burakumin (被差別部落民, „diskriminierte Bewohner der Sondergemeinden“) bezeichneten Minderheit lebten.

Die Minderheit der Burakumin, deren Nachfahren auch heute noch in bestimmten gesellschaftlichen Bereichen diskriminiert werden, gehörte ethnisch zur japanischen Mehrheitsbevölkerung (im Unterschied zu den Ainu oder den Koreanern, den anderen beiden großen Minderheitengruppen in Japan) und war weder im Aussehen noch durch Religion oder Sitten von den übrigen Japanern zu unterscheiden. Die sozialen Herausforderungen basierend auf ihrer früheren und teilweise noch heute fortbestehenden Diskriminierung werden buraku mondai (部落問題, „Buraku-Problem“) oder dōwa mondai (同和問題, „Integrationsproblem“) genannt.

Offiziell wird die Zahl der Burakumin-Nachfahren mit 1,157 Millionen[1] angegeben, de facto wird die Zahl auf etwa zwei bis drei Millionen und die Zahl ehemaliger Buraku-Gebiete auf 5.000 bis 6.000 geschätzt.

Im Deutschen wird für Burakumin oft nur Buraku verwendet.

  1. M. Pohl, H.J. Mayer (Hrsg.): Länderbericht Japan. Bundeszentrale für politische Bildung, Schriftenreihe Band 355. 1998, ISBN 3-89331-337-0, S. 119

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