Burggrafschaft Friedberg


Territorium im Heiligen Römischen Reich
Burg Friedberg
Wappen
Karte
Herrschaftsform Burggrafschaft
Herrscher/
Regierung
Burghauptmann
Heutige Region/en DE-HE
Reichstag über Wetterauisches Reichsgrafenkollegium beteiligt an einer Kuriatsstimme im Reichsfürstenrat
Reichskreis Oberrheinischer Reichskreis
Hauptstädte/
Residenzen
Burg Friedberg
Konfession/
Religionen
evangelisch
Sprache/n Deutsch
Aufgegangen in Großherzogtum Hessen
Umgebungskarte
Koordinaten: 50° 20′ 28,3″ N, 8° 45′ 16,3″ O

Die Burggrafschaft Friedberg war ein Territorium des Heiligen Römischen Reichs. Sie entstand im späten Mittelalter aus der Burgmannschaft der Reichsburg Friedberg in Hessen. Einzigartig innerhalb des Reiches waren das genossenschaftlich organisierte Verfassungsgebilde der Burggrafschaft und die Ausstattung mit herrschaftlichen Privilegien durch den Kaiser, die bis zu ihrer Auflösung im Jahr 1806 mehrfach bestätigt wurden.[1] Durch die Ausbildung eines eigenen Territoriums, das neben der Kontrolle über die benachbarte Reichsstadt Friedberg und dem Freigericht Kaichen einen schmalen Landstrich in der südlichen Wetterau umfasste, kann die Burg Friedberg seit der Aufnahme in die Reichsmatrikel 1431 als einzige reichsständische Burg angesehen werden.[2] Nach ihrem Selbstverständnis war die Kayserliche und des heiligen Reichs-Burg Friedberg, wie sie sich nannte, eine herausgehobene Einrichtung der Reichsritterschaft und direkt dem König oder Kaiser unterstellt.

  1. Klaus-Dieter Rack: Die Burg Friedberg im Alten Reich: Studien zu ihrer Verfassungs- und Sozialgeschichte zwischen dem 15. und 19. Jahrhundert. Darmstadt 1988, S. 264.
  2. Thomas Schilp: Die Reichsburg Friedberg im Mittelalter. Untersuchungen zu ihrer Verfassung, Verwaltung und Politik. Friedberg 1982, S. 221; Schätze aus dem Hessischen Staatsarchiv Marburg, Teil 3: Ahnen auf dem Prüfstand oder: Wie Georg XIV. Riedesel in das "hochlöbliche Burgcorpus" zu Friedberg aufgenommen wurde (Memento vom 11. Oktober 2012 im Webarchiv archive.today); Klaus-Dieter Rack: Die Burg Friedberg im Alten Reich: Studien zu ihrer Verfassungs- und Sozialgeschichte zwischen dem 15. und 19. Jahrhundert. Darmstadt 1988, S. 252 spricht sich gegen die Reichsstandschaft aus, die nur phasenweise bestanden habe.

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