COVID-19-Pandemie in Afrika:
↓ COVID-19-Pandemie nach Ländern und Territorien in Afrika: Ägypten | Algerien | Angola | Äquatorialguinea | Äthiopien | Benin | Botswana | Burkina Faso | Burundi | Dschibuti | Elfenbeinküste | Eritrea | Eswatini | Gabun | Gambia | Ghana | Guinea | Guinea-Bissau | Kamerun | Kap Verde | Kenia | Komoren | DR Kongo | Rep. Kongo | Lesotho | Liberia | Libyen | Madagaskar | Malawi | Mali | Marokko | Mauretanien | Mauritius | Mosambik | Namibia | Niger | Nigeria | Ruanda | Sambia | St. Helena, Ascension und Tristan da Cunha | São Tomé und Príncipe | Demokratische Arabische Republik Sahara | Senegal | Seychellen | Sierra Leone | Simbabwe | Somalia | Südafrika | Südsudan | Sudan | Tansania | Togo | Tschad | Tunesien | Uganda | Zentralafrikanische Republik ↓ Sonstiges: Afrikaweite Maßnahmen | Fallzahlen | Siehe auch | Quellen | Weblinks | Einzelnachweise |
Die COVID-19-Pandemie, die auf Infektionen mit dem Ende 2019 neu aufgetretenen Virus SARS-CoV-2 beruhte, erfasste im Jahr 2020 auch Afrika,[1][2] forderte dort aber im Vergleich zu anderen Kontinenten deutlich weniger Todesopfer.
Die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie folgten zunächst der Politik der europäischen Staaten, ohne auf die besonderen afrikanischen Verhältnisse Rücksicht zu nehmen. Das führte zu erheblichen wirtschaftlichen und sozialen Folgeproblemen. So blieben in den meisten afrikanischen Ländern monatelang die Schulen geschlossen.[3] Ein Konflikt um Regionalwahlen in der Region Tigray, die im September 2020 trotz der mit der Pandemie begründeten Absage durch die äthiopische Zentralregierung durchgeführt worden waren, eskalierte zu einem Bürgerkrieg, der allein ca. 500.000 Menschenleben forderte.[4] Trotz der teils drastischen Maßnahmen zur Kontaktreduzierung kam allerdings ein sehr großer Teil der afrikanischen Bevölkerung bereits früh mit dem Virus in Berührung.[3]
Die Krankheit selbst forderte in den meisten afrikanischen Ländern im Verhältnis zur Bevölkerungszahl viel weniger Todesopfer als in Europa. Von Anfang 2020 bis April 2023 zählte die WHO in der WHO-Region Afrika 15,6 Covid-assoziierte Todesfälle je 100.000 Einwohner, im Vergleich zu 237 in Europa und 338 in den USA.[5]
Das ist auch insofern bemerkenswert, als in Afrika relativ wenige Menschen gegen COVID-19 geimpft sind. Die Afrikanische Union sicherte sich zwar Anfang 2021 fast 300 Millionen COVID-19-Impfstoffdosen in der bisher größten Vereinbarung dieser Art für Afrika, welche am 13. Januar 2021 bekannt gegeben wurde. Dies war unabhängig von der globalen Initiative COVAX (Access to COVID-19 Tools Accelerator), die darauf abzielte, COVID-19-Impfstoffe an Länder mit niedrigem Einkommen zu verteilen.[6] Bemerkenswert ist dabei, dass afrikanische Länder mehr als das Doppelte dessen zahlten, was europäische Länder für bestimmte Impfstoffe zahlen mussten.[7] Die Vereinigten Arabischen Emirate belieferten den Kontinent mit einer Variante des chinesischen Sinopharm-Impfstoffs.[8][9] Dennoch wurde bis Mitte Juni 2021 nur eine Impfquote von weniger als 1 Prozent erreicht,[10][11] bis Anfang 2022 waren nur 7 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft,[3] und auch bis April 2023 nur etwa 30 Prozent.[5] Trotzdem kamen die Menschen in Afrika vergleichsweise gut durch die Pandemie. Die Sterberaten sind niedrig. Neben einer größeren Dunkelziffer wird das geringe Durchschnittsalter der Bevölkerung vieler afrikanischen Staaten und auch ein möglicherweise schlagkräftigeres Immunsystem als Begründung dafür aufgeführt.[3]