Canines Cushing-Syndrom

Cushing-Syndrom bei einem Hund. Auffällig ist der vergrößerte Bauchumfang infolge vermehrter Fetteinlagerung im Bauchraum.

Das Canine Cushing-Syndrom – nach Harvey Cushing, der die Erkrankung beim Menschen erstmals beschrieb – oder der Canine Hyperadrenokortizismus (von altgriechisch ὑπέρ hyper, deutsch ‚über‘, und lateinisch Cortex adrenalis ‚Nebennierenrinde‘) ist eine häufige hormonelle Erkrankung des Haushundes (Canis lupus familiaris). Bei ihr treten hohe Blutspiegel an Glucocorticoiden auf, insbesondere des in der Nebenniere produzierten Cortisols (Hypercortisolismus). Ursache sind zumeist Tumore der Hirnanhangsdrüse, die das die Nebenniere steuernde Hormon ACTH im Übermaß abgeben und somit eine Überproduktion von Cortisol auslösen. Noch häufiger tritt ein Cushing-Syndrom durch die Gabe synthetischer Glucocorticoide wie Prednisolon oder Dexamethason auf. Diese werden in der Tiermedizin häufig zur Behandlung von Allergien, Autoimmunkrankheiten oder Entzündungen eingesetzt und können bei Langzeitanwendung das gleiche Krankheitsbild auslösen (iatrogenes Cushing-Syndrom).

Typische Symptome der Erkrankung sind vermehrtes Trinken, vermehrter Urinabsatz, gesteigerter Appetit, Hängebauch, dünne Haut, Muskelschwund und Infektanfälligkeit. Zur Sicherung der Diagnose können verschiedene Labortests herangezogen werden, eine eindeutige Diagnose ist aber nicht immer möglich. Zur Behandlung des iatrogenen Cushing-Syndroms wird das synthetische Glucocorticoid schrittweise abgesetzt. Bei den anderen Cushing-Formen wird zumeist der Arzneistoff Trilostan eingesetzt, der über eine Enzymhemmung die Bildung des Cortisols unterdrückt. Die chirurgische Entfernung der die Krankheit auslösenden Tumoren ist ebenfalls möglich, wird aber wegen der häufigen Komplikationen deutlich seltener durchgeführt.


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