Cannabis als Rauschmittel

Blühende weibliche Hanfpflanze

Werden Pflanzenteile der weiblichen Hanfpflanze (meist Cannabis sativa, Cannabis indica oder deren Kreuzungen) konsumiert, können sie eine berauschende Wirkung hervorrufen und man spricht von Cannabis als Rauschmittel.

Umgangssprachliche Namen für diese Pflanzenprodukte sind etwa „Gras“, englisch „Weed“ oder Marihuana (für die weiblichen Blüten) und Haschisch (für das daraus gewonnene und gepresste Harz). Auch Extrakte wie Haschischöl werden als Rauschmittel genutzt. Besitz und Weitergabe solcher Cannabisprodukte sind in den meisten Ländern verboten. Das ist auch in Österreich und der Schweiz weitgehend der Fall, wo Cannabis, wie auch in vielen anderen Ländern mit einer Cannabis-Prohibition,[1] die am häufigsten konsumierte illegale Rauschdroge ist.

Die weibliche Cannabis-sativa-Pflanze enthält mehr als 500 chemische Verbindungen, darunter 120 bisher identifizierte Cannabinoide, die als arylsubstituierte Meroterpene nur in Cannabis sativa vorkommen. Die wichtigste und stärkste psychoaktive Substanz in Cannabis ist Δ9-Tetrahydrocannabinol (THC). Weitere Cannabinoide sind unter anderem Δ8-Tetrahydrocannabinol, Cannabinol und Cannabidiol (CBD).

Cannabis hat neben den von Konsumenten gewünschten Rauscheffekten, wie einer veränderten Wahrnehmung oder Euphorie, auch negative kognitive, kardiovaskuläre, respiratorische (bei Inhalation von Rauch), neuronale und psychische Auswirkungen. Das Abhängigkeitsrisiko von Cannabis ist komplex und variabel. Es besteht die Möglichkeit einer Toleranzentwicklung bei wiederholtem Konsum sowie eines Entzugssyndroms bei Cannabisentzug. Insbesondere der Konsum in jüngeren Jahren birgt ein hohes Risiko für langfristige Schäden.

Es eignen sich nicht alle Cannabissorten als Rauschmittel. Nutzhanfsorten (aber auch manche medizinische Cannabissorten) enthalten den notwendigen Wirkstoff THC nur in geringen, nicht spürbar wirkenden Mengen. Weltweit nutzten im Jahr 2019 nach konservativen Schätzungen ca. 200 Millionen Menschen (≈ 4 % der Weltbevölkerung) Cannabis als Rauschmittel.[2]

  1. United Nations Office of Drug and Crime (UNODC): World Drug Report 2017: Executive Summary Conclusions And Policy Implications. (PDF) United Nations Office of Drug and Crime (UNODC), abgerufen am 7. März 2018 (englisch).
  2. United Nations: World Drug Report 2021 - Booklet 1 - Executive summary / Policy implications. (PDF) United Nations, Juni 2021, abgerufen am 14. Oktober 2021 (englisch).

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