Carl Kellner (Optiker)

Carl Kellner im Jahr 1853, 27-jährig und zwei Jahre vor seinem Tod

Carl Kellner (* 21. oder 26. März 1826 in Hirzenhain; † 13. Mai 1855 in Wetzlar) war ein deutscher Entwickler und Hersteller von Teleskopen und Mikroskopen. Er erlangte erste Bekanntheit als Entwickler und Produzent des heute nach ihm benannten Kellner-Okulars. Seine Geräte wurden nach ganz Deutschland und ins Ausland geliefert und fanden in Wissenschaftskreisen Anerkennung für ihre Qualität. Das von ihm in Wetzlar gegründete Optische Institut war die Keimzelle der Wetzlarer optischen Industrie. Diese Werkstatt hatte unter Kellner bis zu 12 Mitarbeiter. In den knapp sechs Jahren unter seiner Leitung wurden etwa 130 Mikroskope und etwa 100 kleine und große Teleskope und Fernrohre produziert. Über mehrere Jahre arbeitete Kellner eng mit seinem Freund Moritz Hensoldt zusammen, der einen weiteren Wetzlarer Optikbetrieb gründete.

Kellner starb im Alter von 29 Jahren 1855 an Lungentuberkulose, an der er im Vorjahr erkrankt war. Kurz vor seinem Tod wurde ihm die Goldmedaille für hervorragende gewerbliche Leistungen des preußischen Königs verliehen. Kellner war verheiratet, hinterließ aber keine Kinder.

Nach Kellners Tod wurde der Betrieb von seinem ehemaligen Mitarbeiter Friedrich Belthle (1828–1869) weitergeführt. Nach dessen Tod 14 Jahre später wurde er von Ernst Leitz übernommen und unter dem Namen Leitz zu einem der größten Mikroskophersteller und Optik-Unternehmen der Welt ausgebaut. Nach mehreren Konzernfusionen und Aufspaltungen (siehe Leitz (Optik)) heißt die Mikroskopsparte heute Leica Microsystems und die Kamerasparte Leica Camera. Beide Unternehmen haben ihren Hauptsitz in Wetzlar.


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