Carmina Burana

Buchmalerei im Codex Buranus: Das Schicksalsrad (Rota Fortunae). Text neben dem Bild auf der Buchseite:
links – regnabo (‚ich werde herrschen‘)
oben – regno (‚ich herrsche‘)
rechts – regnavi (‚ich habe geherrscht‘)
unten – sum sine regno (‚ich bin ohne Herrschaft‘)

Carmina Burana (lateinisch für Beurer Lieder oder Lieder aus Benediktbeuern) ist der Name einer Anthologie von 254[1] mittellateinischen, seltener mittelhochdeutschen, altfranzösischen oder provenzalischen Lied- und Dramentexten, die 1803 in der Bibliothek des Klosters Benediktbeuern gefunden wurde. Bei einem Teil der Lieder sind die Originalmelodien notiert, weltweit bekannt wurde die Sammlung allerdings durch Carl Orffs Vertonung von 1936.

Die Texte wurden im 11. und 12. Jahrhundert (einige auch erst im 13. Jahrhundert) von zumeist anonymen Dichtern verfasst. Die Carmina Burana gelten neben den älteren Carmina Cantabrigiensia als wichtigste Sammlung der Vagantendichtung.

  1. Carmina Burana. Die Lieder der Benediktbeurer Handschrift. Zweisprachige Ausgabe, hg. und übersetzt von Carl Fischer und Hugo Kuhn. dtv, München 1991; wenn man dagegen zum Beispiel CB 211 und 211a jeweils als zwei Lieder zählt, kommt man auf insgesamt 315 Texte in der Sammlung, so auch Dieter Schaller, Volker Mertens, Joachim M. Plotzek et al.: Carmina Burana. In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 2. Artemis & Winkler, München/Zürich 1983, ISBN 3-7608-8902-6, Sp. 1513–1517.

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