Chaconne

Die Ciaccona aus Johann Sebastian Bachs Partita für Violine No. 2
Chaconne-Tänzer. Kupferstich von H. Fletcher aus Kellom Tomlinson's The Art of Dancing, 1735. Victoria and Albert Museum, London, England.

Die Chaconne (französisch chaconne [ʃaˈkɔn], seltener auch chacone, von spanisch chacona; italienisch ciaccona [tʃakˈkona], seltener ciacona; englisch obsolet: chacony [ˈtʃækəni]) ist ein möglicherweise aus Mexiko stammender Tanz und eine musikalische Variations-Form im Dreiertakt, die ihre in Spanien beginnende Blüte im späten 16. bis 18. Jahrhundert hatte.[1] Typisch für die Chaconne ist eine Ostinato-Bassmelodie mit einem sich ständig wiederholenden, vier bis acht (auch bis sechzehn) Takte dauernden Harmonieschema. Sie ist eng verwandt mit der Passacaglia sowie der Folia und wurde auch gelegentlicher Bestandteil der barocken Suite. Sehr selten sind Chaconnen (auch Chaconnes) im geraden Zweier- oder Vierertakt (Pachelbel: Ciacona C-Dur;[2] François Couperin: „La Favorite“ (3me Ordre, 1713)).[3]

  1. chaconne. In: Encyclopædia Britannica. Abgerufen am 29. September 2024 (englisch).
  2. Das Stück steht im geraden C-Takt, wechselt in Var. 16-22 in 3/4, und in anderen Variationen in 6/4 und in triolische Metren wie 6/8 und 12/8. Die triolischen Metren sind im Grunde auch als besondere Form eines geraden Taktes zu verstehen. Siehe: Johann Pachelbel: Hexachordum Apollinis 1699. Hrsg. v. Hans-Joachim Moser und Traugott Fedtke. Bärenreiter, Kassel 1958/1986, S. 36–42.
  3. Um die Besonderheit herauszustellen, trägt „La Favorite“ auch den Untertitel „Chaconne à deus tem(p)s“, François Couperin, Pièces de Clavecin. Bd. 1. Hrsg. von Jos. Gát. Schott, Mainz u. a. 1970–1971, S. 93–96.

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