Die Cham (auch Tscham, chinesisch占城, Pinyinzhānchéng, sinovietnamesisch: Chiêm Thành) sind ein hauptsächlich sunnitisch-muslimisches Reisbauernvolk in Kambodscha und Vietnam sowie in Thailand und Laos. Sie sind die Nachfahren der Bevölkerung des ehemals bedeutenden Königreiches Champa. In Kambodscha werden die Cham auch Khmer Islam genannt, obwohl sie ethnisch keine Khmer sind.
Heute leben je nach Quelle noch etwa 100.000[1] bis 150.000[2] Cham in Vietnam, die in der Rangfolge der 53 Minderheiten Vietnams den etwa 14. Platz einnehmen (auch zzgl. der über 500.000 Berg-Cham beträgt ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung Vietnams kaum 1 %). Nach Angaben von Cham-Nationalisten soll es in ganz Südostasien mehr als 1 Million Cham geben.[3] In Kambodscha bilden zwischen 500.000 und 700.000[4] Cham nach den Vietnamesen die zweitgrößte Minderheit des Landes. Sie unterscheiden sich von den Vietnamesen durch dunklere Haut, lockige Haare und andere Kleidung. So tragen die Frauen etwa dunkle Saris und binden Kopftücher über ihre Kegelhüte.
↑Nach J.W. Bromlejs народы мира – историко-этнографический справочник (Völker der Welt – historisch-ethnographisches Wörter-/Handbuch), Seiten 463 und 551 (Moskau 1988), soll es 1988 etwa 85.000 Cham in Vietnam gegeben haben, die Gesamtbevölkerung Vietnams hat seitdem aber um über 40 % zugenommen, somit könnte es heute theoretisch 120.000 Cham geben. Das von Roland Felber und Diethelm Weidemann herausgegebene Kleines Nachschlagewerk Asien (Dietz Verlag, Berlin 1987) erwähnt für 1983 (58,5 Mio. Einwohner) schon 135.000 Cham bzw. 250.000 Moslems in Vietnam (Seite 454ff) – eine gleichmäßige Bevölkerungszunahme bei allen Ethnien vorausgesetzt, könnte es 2008 schon fast 200.000 Cham und über 360.000 Moslems gegeben haben.