Chile

Chile (deutsche Aussprache [ˈtʃiːlə][7] oder [ˈçiːle][8]; spanisch [ˈt͜ʃiˑle]; ), amtlich República de Chile (deutsch Republik Chile), ist ein Staat im Südwesten Südamerikas, der den westlichen Rand des Südkegels (Cono Sur) des Kontinents bildet. Chile erstreckt sich in Nord-Süd-Richtung zwischen den Breitengraden 17° 30′ S und 56° 0′ S. Somit beträgt die Nord-Süd-Ausdehnung rund 4200 Kilometer. In west-östlicher Richtung liegt Chile zwischen dem 76. und dem 64. westlichen Längengrad und besitzt eine Ausdehnung von durchschnittlich weniger als 200 Kilometern. Wegen dieser – durch seine Lage am Westhang der Andenkordillere bedingten – ungewöhnlichen Form wird Chile schon seit seiner Entdeckung häufig „das langgestreckte Land“ genannt.[9]

Das Land grenzt im Westen und Süden an den Pazifischen Ozean, im Norden an Peru (auf einer Länge von 160 Kilometern), im Nordosten an Bolivien (861 km) und im Osten an Argentinien (5308 km). Die Gesamtlänge der Landgrenzen beträgt 6329 Kilometer. Daneben zählen die im Pazifik gelegene Osterinsel (Rapa Nui), die Insel Salas y Gómez, die Juan-Fernández-Inseln (einschließlich der Robinson-Crusoe-Insel), die Desventuradas-Inseln sowie im Süden die Ildefonso-Inseln und die Diego-Ramírez-Inseln zum Staatsgebiet Chiles. Ferner beansprucht Chile einen Teil der Antarktis. Über die vollständig zu Chile gehörende Magellanstraße hat das Land Zugang zum Atlantischen Ozean.

Der moderne souveräne Staat Chile gehört zu den wirtschaftlich und sozial stabilsten und wohlhabendsten Ländern Südamerikas mit einer einkommensstarken Wirtschaft und einem hohen Lebensstandard. Es führt die lateinamerikanischen Nationen in Bezug auf menschliche Entwicklung,[6] Wettbewerbsfähigkeit, Pro-Kopf-Einkommen, Globalisierung, Friedenszustand, wirtschaftliche Freiheit und geringes Korruptionsempfinden an. Nach Einschätzung der Weltbank ist Chile ein Schwellenland mit einem Nettonationaleinkommen im oberen Mittelfeld.

Es hat auch einen hohen regionalen Stellenwert in Bezug auf die Nachhaltigkeit des Staates und die demokratische Entwicklung. Chile ist seit 2010 Mitglied der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Chile weist nach Kanada die niedrigste Mordrate in Amerika auf. Das Land ist Gründungsmitglied der Vereinten Nationen, der Union der Südamerikanischen Nationen (UNASUR), der Gemeinschaft Lateinamerikanischer und Karibischer Staaten (CELAC) und der Pazifik-Allianz.

Chile ist durch die globale Erwärmung ernsthaft gefährdet und hat seit Anfang der 1990er Jahre mindestens 37 % seiner Wasserressourcen verloren.[10] Wasser ist in Chile auch kein öffentliches Gut, und Wasserquellen werden von Privaten gekauft.[11]

  1. Instituto Nacional de Estadísticas: Compendio estadístico 2006. (PDF) Oktober 2006, abgerufen am 29. November 2007.
  2. Diese Zahl beinhaltet die Fläche der Osterinsel und der Juan-Fernández-Inseln. Darüber hinaus beansprucht Chile eine Fläche von "1 250 257,6 km² in der Antarktis zwischen 53° und 90° West.
  3. Population, total. In: World Economic Outlook Database. World Bank, 2021, abgerufen am 24. Juli 2021 (englisch).
  4. Population growth (annual %). In: World Economic Outlook Database. World Bank, 2021, abgerufen am 14. Juli 2022 (englisch).
  5. World Economic Outlook Database October 2023. In: World Economic Outlook Database. Internationaler Währungsfonds, 2022, abgerufen am 22. Oktober 2023 (englisch).
  6. a b Table: Human Development Index and its components. In: Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (Hrsg.): Human Development Report 2021/2022. United Nations Development Programme, New York 2022, ISBN 978-92-1001640-7, S. 272 (englisch, undp.org [PDF]).
  7. Eva-Maria Krech u. a.: Deutsches Aussprachewörterbuch. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2009, S. 410.
  8. Duden – Das Aussprachewörterbuch. 7. Auflage, Bibliographisches Institut, 2015, S. 274.
  9. Belege für viele: Isabel Allende: Mein erfundenes Land. Suhrkamp Verlag, Berlin 2012, Klappentext der deutschen Verleger; OECD-Aufnahme: Chile hängt Nachbarn ab. In: Handelsblatt, 7. Oktober 2010, abgerufen am 7. März 2017; Andrés Mendoza: Die katholische Kirche in Lateinamerika. In: Werner Löser (Hrsg.): Die römisch-katholische Kirche (Die Kirchen der Welt, Band XX). Evangelisches Verlagswerk, Frankfurt am Main 1986, S. 261–291 (hier: S. 289).
  10. Lorena Guzmán: Chile’s mega-drought rolls on. dialogochino.net, 11. Oktober 2019, abgerufen am 11. August 2020 (englisch).
  11. Bodenschätze und Klima: Chancen für Green Mining in Chile? 12. Juni 2024, abgerufen am 12. Juni 2024.

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