Die Chirqa (arabisch خِرْقَةٌ, wörtl. Lappen) ist ein wollener Mantel, der meist aus einzelnen Stoffstücken genäht wurde und im Sufismus einem Adepten (Murīd) bei seiner Aufnahme in einen Sufi-Orden überreicht wird. Wer eine Chirqa erhalten hat, bleibt seinem Scheich für immer geistig verbunden.
Die Verwendung einer Chirqa bei der Aufnahme in einen Sufi-Orden ist seit dem 8. Jahrhundert bezeugt. Seit dem 11. Jahrhundert besteht die Initiationszeremonie durch einen Sufi-Scheich aus drei Elementen:
Nach einer Legende geht die Chirqa auf die Himmelfahrt Mohammeds zurück, der nach seiner Nachtreise seine damals getragenen Kleider an seine Lieblingsschüler verteilt haben soll.[2]
Wesen und Bedeutung der Chirqa beschreibt der andalusische Mystiker Ibn Arabi in seinem Werk al-Futūḥāt al-Makkīya („Die mekkanischen Offenbarungen“).[3]