Commodore Plus/4 |
Hersteller |
Commodore International |
Hauptentwickler |
Bil Herd (Leitung, Hardware), Dave DiOrio (TED, Hardware), Ira Velinsky (Gehäuse), Terry Ryan (Betriebssystem, BASIC 3.5), David Johnson (3-plus-1 Anwendungssoftware)[1] |
Verkaufsstart und Neupreis |
Herbst 1984 für 299 US$[2] Herbst 1984 für 249 £[3] Anfang 1985 für 1300 DM[4] Anfang 1985 für ca. 1.000.000 ₤[5] |
Einstellung der Produktion |
1985 |
Verkaufte Geräte |
827.000[6] |
Hauptprozessor |
MOS 7501 oder 8501 @ 1,77 MHz (PAL) |
Arbeitsspeicher ab Werk |
64 KB DRAM |
Grafikausgabe |
40 × 25 Zeichen 320 × 200 Pixel, 160 × 200 Pixel maximal 121 Farben |
Tonausgabe |
2 Tongeneratoren davon wahlweise 1 Rauschgenerator |
Gehäuseabmessungen (H/B/T) |
67 mm / 338 mm / 203 mm |
Lieferumfang |
Computer, Netzteil, Antennenkabel, Benutzerhandbuch, 3-plus-1-Softwarehandbuch, Gewährleistungskarte, Commodore-Extra-Garantie, Funkentstört-Bescheinigung, Karton-Verpackung, Styropor-Ober- und -Unterschale |
Der Commodore Plus/4 ist ein auf dem 7501- bzw. 8501-Mikroprozessor basierender Heimcomputer des US-amerikanischen Herstellers Commodore International.
Das Gerät wurde ab Mitte 1983 unter der Bezeichnung Commodore 264 zunächst als preiswerte Ergänzung zu den erfolgreichen Heimcomputern Commodore VC 20 und Commodore 64 konzipiert. Zudem sollten mit dem neuen Modell hauptsächlich dem Sinclair ZX Spectrum Marktanteile abgenommen werden. Die technischen und gestalterischen Daten des Computers hatten sich dabei insbesondere den von der Firmenleitung vorgegebenen maximalen Herstellungskosten von 50 US-Dollar unterzuordnen. Daraufhin wurde mithilfe des Spezialbausteins TED die Anzahl der elektronischen Schaltkreise deutlich reduziert und ein kleineres Gehäuse entworfen, ohne jedoch die Abwärtskompatibilität zu Commodore VC 20 und 64 zu wahren. Noch während der Entwicklung des TEDs beschloss Commodore eine Neuausrichtung des Produkts hin zu einem anwendungsorientierten Gerät für kleinere Büros. Die damit verbundene Aufrüstung auf 64 Kilobyte (KB) Arbeitsspeicher und die Implementierung der fest verbauten Anwendungssoftware 3-plus-1 führten schließlich neben einer beträchtlichen Verteuerung auch zur Umbenennung des Computers in Commodore Plus/4.
Das ab Herbst 1984 zunächst nur in Nordamerika ausgelieferte Gerät wurde als „Productivity Computer“ (Heimanwendercomputer) beworben und für 299 US-Dollar im Einzelhandel angeboten. Kurz darauf kamen weitere Absatzmärkte wie beispielsweise Europa hinzu. Aufgrund des schlechtgehenden Verkaufs folgten rasch teils drastische Preisnachlässe, die bereits nach Weihnachten 1985 in den vollständigen Ausverkauf durch Commodore mündeten. Bekanntheit erlangte der Rechner in Westdeutschland hauptsächlich durch den von Aldi ab 1986 im Abverkauf angebotenen Computer-Lernkurs, ein Paket bestehend aus Commodore Plus/4 nebst Datenrekorder und zusätzlicher Einsteigerliteratur.
Durch die geringe Hard- und Softwarekompatibilität zu den Vorgängermodellen, fehlende Grafikfähigkeiten für den Spiele-Bereich (Sprites) und nur eingeschränkte Tonerzeugung war dem Commodore Plus/4 trotz anderweitig guter technischer Kennzahlen und leistungsfähiger Peripheriegeräte kein großer kommerzieller Erfolg beschieden. Zum ursprünglichen Ziel, Sinclair die Marktführerschaft zu entreißen, konnte der Commodore Plus/4 mit lediglich rund 830.000 weltweit verkauften Geräten im Gegensatz zum Commodore 64 nur einen kleinen Teil beitragen. Die Produktion – auch der technisch abgerüsteten Einsteigervarianten Commodore 16 und Commodore 116 – wurde nach schrittweisen Drosselungen bereits 1985 eingestellt, da die Verkaufszahlen des älteren, aber besser unterstützten Commodore 64 unerwartete Höhen erreichten. Zudem standen mit firmeneigenen Modellen wie dem Commodore 128 und dem Amiga 1000, aber auch der ST-Reihe des direkten Konkurrenten Atari mittlerweile deutlich leistungsfähigere Nachfolger zur Verfügung.