Cricket World Cup 2003

Cricket World Cup 2003
Allgemeine Informationen
Saison 2002/03
Zeitraum 9. Februar – 23. März 2003
Austragungsort Südafrika, Kenia, Simbabwe
Modus Vorrunde/Super 6/Play-Offs
Format ODI
Spiele 54
Teilnehmer 14 (von 38 Bewerbern)
Ergebnis
Gewinner Australien Australien
Kapitän Ricky Ponting
Spieler des Turniers Indien Sachin Tendulkar
Meiste Runs Indien Sachin Tendulkar (673)
Meiste Wickets Sri Lanka Chaminda Vaas (23)
< 1999 2007 >
Turnier auf Cricinfo

Der ICC Cricket World Cup 2003 (afrikaans Krieketwêreldbeker 2003) wurde vom 9. Februar bis zum 23. März 2003 in Südafrika, Simbabwe und Kenia ausgetragen. Es war der achte Cricket World Cup im vierjährlichen Turnierzyklus im One-Day-International-Format, der vom Weltverband International Cricket Council (ICC) organisiert wird, und der erste in Afrika. Nach der Rugby-Union-Weltmeisterschaft 1995 war dies auch die zweite Weltmeisterschaft in einer der beliebtesten Sportarten Südafrikas; später war das Land Gastgeber der Fußball-Weltmeisterschaft 2010. Sowohl Kenia als auch Simbabwe waren erstmals Mitgastgeber einer Weltmeisterschaft. Südafrika war vier Jahre später Gastgeber der World Twenty20 2007 und danach der Champions Trophy 2009, womit es als erstes Land alle drei wichtigen internationalen Cricketturniere austrug.

14 Cricket-Nationalmannschaften nahmen am Cricket World Cup 2003 teil: Die damals zehn Test-Cricket-Länder (Australien, Bangladesch, England, Indien, Neuseeland, Pakistan, Simbabwe, Sri Lanka, Südafrika und die West Indies), sowie die vier besten Mannschaften der ICC Trophy 2001 (Kanada, Kenia, Namibia und die Niederlande). Während des Cricket World Cup 2003 wurden 54 Spiele absolviert, darunter 42 in der Vorrunde, neun in der Super Six, und drei in der Finalrunde, einschließlich des Finales. Die Mannschaften wurden in zwei Gruppen zu je sieben Teams eingeteilt, wobei jedes einmal gegen die anderen der Gruppe antrat. Die drei besten Mannschaften jeder Gruppe qualifizierten sich für die Super Six, wonach die vier besten Mannschaften das Halbfinale erreichten, dessen Gewinner im Finale aufeinandertrafen. Dieser World Cup wurde im One-Day International-Format ausgetragen, wobei jedes Team jeweils ein Innings über maximal 50 Over bestritten hat.[1]

Das Turnier erlebte mehrere Überraschungen wie das Ausscheiden Südafrikas, Pakistans, der West Indies und Englands in der Vorrunde (Südafrika fehlte nur ein Run, nachdem es die Duckworth-Lewis Method missverstanden hatte).[2][3] England weigerte sich, zu seinem Spiel gegen Simbabwe wegen der dortigen unruhigen politischen Situation anzutreten, wodurch sich Simbabwe für die Super Six qualifizierte.[4] Ebenso verweigerte Neuseeland den Spielantritt in Kenia aus Sicherheitsgründen, wodurch Kenia als bisher einziges assoziiertes Mitglied das Halbfinale erreichte.[5] Zwei Tage nach Turnierbeginn wurde Shane Warne, einer der besten Right-arm leg break, nach einem positiven Dopingtest vom Turnier ausgeschlossen.[6] Zwei simbabwische Spieler, Henry Olonga und Andy Flower, trugen bei ihrem ersten Spiel gegen Namibia ein schwarzes Armband, um dem „Tod der Demokratie“ in ihrem Heimatland zu gedenken. Beide Spieler wurden daraufhin aus der Nationalmannschaft ausgeschlossen und ersuchten in Übersee um politisches Asyl. Dieser offene politische Protest brachte die Mitgastgeber in erhebliche Verlegenheit und störte auch die Harmonie innerhalb der Mannschaft.[7][8]

Australien, Indien, Kenia und Sri Lanka erreichten das Halbfinale. Australien besiegte Sri Lanka und Indien Kenia, wonach der Titelverteidiger Australien das Finale im Wanderers Stadium in Johannesburg gegen Indien mit 125 Runs und damit als erstes Land seinen dritten Titel gewann. Im Turnierverlauf gewannen sie alle ihre elf Spiele.[9] Namibia nahm erstmals an einem Cricket World Cup teil. Damit ist es der bisher einzige Cricket World Cup, an dem vier afrikanische Mannschaften teilnahmen.

Der pakistanische Spieler Shoaib Akhtar stellte während des Turnieres einen neuen Weltrekord auf und wurde der schnellste Bowler in der Geschichte des Crickets, als er im Vorrundenspiel gegen England eine Bowl-Geschwindigkeit von 161,3 km/h erreichte.[10][11][12] Namibias Rudie van Vuuren, der später mit der namibischen Rugby-Union-Nationalmannschaft an der Weltmeisterschaft 2003 in Australien teilnahm, wurde der erste Sportler, der in demselben Jahr in zwei verschiedenen Sportarten bei Weltmeisterschaften auflief.[13]

  1. The 2003 World Cup in South Africa – Superb Australia leave others trailing. Cricinfo, abgerufen am 14. April 2023 (englisch).
  2. Wisden – South Africa v Sri Lanka. Cricinfo, abgerufen am 14. April 2023 (englisch).
  3. Rain pushes S Africa out of World Cup. Rediff, 4. März 2003, abgerufen am 14. April 2023 (englisch).
  4. Matthew Engel (Hrsg.): Wisden Cricketers' Almanack 2004 (= Wisden Cricketers' Almanack). John Wisden & Co, London 2003, ISBN 978-0-947766-83-2, Pool A – 2003 World Cup – England v Zimbabwe (englisch, espncricinfo.com [abgerufen am 14. April 2023]).
  5. Martin Gough: What happened to Kenya? BBC, 23. März 2007, abgerufen am 14. April 2023 (englisch).
  6. Martin Williamson: Warne's world cup disgrace. Cricinfo, 14. Februar 2015, abgerufen am 14. April 2023 (englisch).
  7. Martin Williamson: Zimbabwe's black armband protest. ESPN, 26. Februar 2007, abgerufen am 14. April 2023 (englisch).
  8. Statement of Andy Flower and Henry Olonga. Cricinfo, 27. April 2007, abgerufen am 14. April 2023 (englisch).
  9. Anand Vasu: Australia rout India to win third World Cup. Cricinfo, 14. Mai 2020, abgerufen am 14. April 2023 (englisch).
  10. Fastest delivery of a cricket ball (male). Guinness World Records, abgerufen am 14. April 2023 (englisch).
  11. Uzair Hasan Rizvi: Shoaib Akhtar – the legend, the sensation, the enigma. The Express Tribune, 11. April 2015, abgerufen am 14. April 2023 (englisch).
  12. Sardar Muhammad Rowais: 10 Most feared fast bowlers in Cricket history. Purbat, 1. Oktober 2016, abgerufen am 14. April 2023 (englisch).
  13. Alex Gibbons: The ten greatest sporting all-rounders. The Guardian, 9. Januar 2005, abgerufen am 14. April 2023 (englisch).

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