Dachauer Prozesse

Die sieben Richter des Militärgerichts beim Dachauer-Dora-Prozess am 25. September 1947

Die Dachauer Prozesse waren 489 Militärgerichtsprozesse der US Army in der amerikanischen Besatzungszone gegen überwiegend deutsche Angeklagte, denen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen wurde.

In 3887 Verfahren wurde ermittelt, nur 489 Prozesse wurden durchgeführt. Sie fanden in den Jahren 1945 bis 1948 im Internierungslager Dachau statt, wo sich bis Ende April 1945 das KZ Dachau befand. 1672 Personen wurden in den Dachauer Prozessen angeklagt; allein 1021 Angeklagte wurden in bis zu 250 Prozessen der „Konzentrationslagerverbrechen“ beschuldigt. 268 der insgesamt 426 verhängten Todesurteile wurden im Kriegsverbrechergefängnis Landsberg durch Hängen vollstreckt. Die zu Haftstrafen Verurteilten verbüßten ihre Haft ebenfalls in Landsberg. Bis Ende der 1950er-Jahre waren alle Gefangenen aus der Haft entlassen.[1] Eine Übersicht gibt die Liste der Dachauer Prozesse.

  1. Vgl. Ute Stiepani: Die Dachauer Prozesse und ihre Bedeutung im Rahmen der alliierten Strafverfolgung von NS-Verbrechen. in: Gerd R. Ueberschär: Die alliierten Prozesse gegen Kriegsverbrecher und Soldaten 1943–1952. Frankfurt am Main 1999, S. 229f.
    Vgl. Robert Sigel: Im Interesse der Gerechtigkeit. Die Dachauer Kriegsverbrecherprozesse 1945–1948. Frankfurt am Main 1992, S. 38f.

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