Daoistisches Ritual

Tempel des Stadtgottes in Shanghai

Das daoistische Ritual bezeichnet rituelle Handlungen innerhalb des Daoismus, die von Daoshi oder Quanzhen-Mönchen und -Nonnen ausgeführt werden. Einfache Rituale wie Opferungen und Gebete werden im Daoismus auch von Laien ausgeführt, und diese nehmen teilweise als Gemeinde auch an den Ritualen der Spezialisten teil.

Daoisten bei einer zeremoniellen Feier

Es handelt sich dabei um komplexe und ausgearbeitete Rituale, in denen Gesang, Tanz und Rezitation zur Musik verschiedener Instrumente wie Glocken, Trommeln und Zymbeln praktiziert werden. Die Rituale erfordern auch Kostüme, Altäre, Öllampen, Weihrauchbehälter und Ritualgegenstände. Die Handlungen der Rituale beziehen sich beispielsweise auf Hofaudienzen, Exorzismus, Schwerttanz oder possenhafte Aufführungen. Die Rituale werden entweder von einem einzelnen Daoshi durchgeführt oder von einer Gruppe. Innerhalb der Gruppe gibt es häufig einen Hauptkantor und einen Nebenkantor, einen Verantwortlichen für das Weihrauchgefäß und einen Leiter für die Tänze. Während im Quanzhen-Daoismus die Rituale im Kloster aufgeführt werden, führen die Himmelsmeister ihre Rituale in ihrer Residenz oder in lokalen Tempeln und privaten Haushalten auf. Die daoistischen Rituale können jeder Gottheit eines lokalen Tempels gewidmet sein. Um die Rituale auszuführen werden ein tragbarer Altar und die Fünf wahren Talismane (wu zhenfu) aufgestellt, Rollen aufgehängt, welche die Drei Reinen, Zhang Daoling und den Obersten Herrscher der dunklen Himmel (Xuantian Shangdi) darstellen. Auch andere Götter und Geister von Himmel, Erde und Wasser werden dargestellt.[1]

Parade einer daoistischen Göttin während des Chinesischen Laternenfests

Ritualgegenstände die vom Daoshi auf den Altar gelegt werden, sind das „Siegel der fünf Donner“, ein Horn aus Metall oder Büffelhorn, Schwert, Weihrauchbehälter, Wasserbehälter, Reisbehälter, Spiegel und Scheren, Schreibtafel, Tee, Wein und Reis. Die Rituale die im Daoismus praktiziert werden, finden auf einer symbolischen und transformativen Ebene statt und die jeweiligen Rituale werden zu bestimmten Zeiten wiederholt. Sie umfassen z. B. Darbietungen und Opfer, Gebete, Exorzismus und Requien sowie Meditation und Visualisierungen.[2]

Wassergefäß auf einem daoistischen Altar

Weit verbreitete Rituale sind z. B. die der Fulu (Talismane und Register).

  1. Livia Kohn (Hrsg.): Daoism Handbook. Leiden (u. a.); Brill 2000 S. 659
  2. Livia Kohn (Hrsg.): Daoism Handbook. Leiden (u. a.); Brill 2000 S. 660

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