Datenstrom

Mit Datenströmen (englisch data streams) bezeichnet man in der Informatik einen kontinuierlichen Datenfluss von Datensätzen, dessen Ende meist nicht im Voraus abzusehen ist; die Datensätze werden fortlaufend verarbeitet, sobald jeweils ein neuer Datensatz eingetroffen ist. Die einzelnen Datensätze sind dabei von beliebigem, aber festem Typ. Die Menge der Datensätze pro Zeitspanne (Datenrate) kann variieren und evtl. so groß werden, dass die begrenzten Ressourcen zur Weiterverarbeitung nicht ausreichen und der Empfänger entsprechend reagieren muss (z. B. verwerfen von Datensätzen). Im Gegensatz zu anderen Datenquellen können Datenströme nur Satz um Satz fortlaufend verarbeitet werden – insbesondere ist im Gegensatz zu Datenstrukturen mit wahlfreiem Zugriff (wie z. B. Arrays) meist nur ein sequentieller Zugriff auf die einzelnen Datensätze möglich.

Datenströme werden häufig zur Interprozesskommunikation verwendet (Kommunikation zwischen Prozessen auf einem Rechner) sowie zur Übertragung von Daten über Netzwerke, insbesondere für Streaming Media. Sie sind im Rahmen des Programmierparadigmas Pipes und Filter vielseitig einsetzbar; in Unix-Shells ist dies ein gängiges Arbeitsmittel. Beispiele für Datenströme sind Wetterdaten sowie Audio- und Videoströme (Streaming Media). Die kontinuierliche Übertragung von Daten über ein Netzwerk wird auch als Streaming bezeichnet.

Abweichend von der Bedeutung im Zusammenhang mit dem „Streaming“ wird der Ausdruck ‚Datenstrom‘ im Sprachgebrauch auch allgemeiner als „elektronisch kodierte Daten im Stadium der Übermittlung“[1] verwendet; hierbei ist der Aspekt der fortlaufenden Verarbeitung unwichtig, dafür wird betont, dass die Übermittlung noch nicht abgeschlossen ist. Beispiele dafür sind: Up-/Downloads; beim elektronischen Datenaustausch gesendete Daten; Datenbestände zum Import oder Export bei SAP.

  1. Federal Standard 1037C data stream

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