De Henrico (oder Heinrichslied) ist das um das Jahr 1000 entstandene 19. Stück der Carmina Cantabrigiensia, einer Sammlung von 49 fast ausschließlich lateinischen Stücken, die primär für den musikalischen Vortrag konzipiert waren. Das achtstrophige Stück wird in der literaturwissenschaftlichen Forschung als Lied, Modus und Moralgedicht bestimmt und ist ein frühes Zeugnis politischer deutscher Dichtung. Es ist ein „Modus erinnerter Herrschaft“.[1] Es gehört zu einer kleinen Gruppe von Mischdichtungen, die durch die bewusst geregelte Abfolge deutscher und lateinischer Elemente bestimmt sind. Mit seinen lateinisch-deutschen und den sehr frei binnengereimten Langzeilen steht es in der Tradition Ottonischer Hofdichtung.[2] Vergleiche können zum Refrain des 149. Liedes der Carmina Burana gezogen werden.