Dekolonisation

Kolonialmächte und Kolonialgebiete 1945

Unter Dekolonisation (auch Entkolonialisierung, Entkolonisierung, Entkolonisation, Dekolonisierung und Dekolonialisierung genannt) werden die Ablösungsprozesse verstanden, die zum Ende einer kolonialen Herrschaft führen, sowie die dem Erlangen der staatlichen Unabhängigkeit folgenden sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklungen.

Der Begriff wurde 1932 von dem Staatswissenschaftler Moritz Julius Bonn geprägt.[1]

Der Zweite Weltkrieg gab den Anstoß zu einer weltweiten Dekolonisierung, in der Indien (1947), Indonesien (1949) und später die britischen, portugiesischen und französischen Kolonien in Afrika ihre Selbständigkeit erlangten. Im Zuge dieser Entwicklung wurden von den 1940er Jahren bis 2002 120 Kolonien und abhängige Territorien von den Kolonialmächten unabhängig. Die Staaten Zentralasiens erlangten mit dem Zerfall der Sowjetunion (1991) ihre Unabhängigkeit.

  1. Wolfgang Reinhard: Kleine Geschichte des Kolonialismus (= Kröners Taschenausgabe. Band 475). Kröner, Stuttgart 1996, ISBN 3-520-47501-4, Kapitel „Spätimperialismus und große Dekolonisation“, S. 280 f. Dazu auch Dirk van Laak: Über alles in der Welt. Deutscher Imperialismus im 19. und 20. Jahrhundert. C.H. Beck, München 2005, ISBN 978-3-406-52824-8, S. 122.

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