Der Schmied von Kochel

Das Schmied-von-Kochel-Denkmal an der Lindwurmstraße (München-Sendling) von Carl Ebbinghaus
Denkmal von Anton Kaindl in Kochel am See
Die Sendlinger Bauernschlacht 1705, Detail aus dem Sendlinger Fresko von Wilhelm Lindenschmit dem Älteren (1830)
Erstürmung des Roten Turmes zu München durch den Schmied von Kochel am Weihnachtsmorgen 1705; Gemälde von Franz von Defregger (1881)

Der Schmied von Kochel ist eine sagenhafte Gestalt aus der bayerischen Geschichte, die vor allem in Oberbayern als Volksheld angesehen wird. Nach der Legende soll er Soldat im Großen Türkenkrieg gewesen sein. Nur mit einer Stange bewaffnet, soll er das Stadttor von Belgrad eingerammt haben. Eine vom Kurfürsten angebotene Belohnung für seine Heldentaten habe der Schmied abgelehnt.

Während der Besetzung Bayerns durch kaiserliche Truppen des Habsburgers Joseph I. im Spanischen Erbfolgekrieg soll er einer der Anführer des Bauernaufstandes gewesen sein, der in der Sendlinger Mordweihnacht (1705) gipfelte. Literarisch wird der Schmied von Kochel zu dieser Zeit als über 70-jähriger Mann von großer Statur und Kraft beschrieben. Für den Aufstand soll er sich eine über einen Zentner schwere, mit Nägeln gespickte Keule gefertigt haben. Am Abend des Massakers bei der alten Sendlinger Pfarrkirche kämpfte der Schmied in den Reihen der Aufständischen gegen die Besatzer und soll als letzter Mann gefallen sein.

Nach ihm wurde 1878 in Sendling die Schmied-Kochel-Straße benannt.


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