Klassifikation nach ICD-10 | |
---|---|
B35 | Dermatophytose (Tinea) |
B35.0 | Tinea barbae und Tinea capitis |
B35.1 | Tinea unguium |
B35.2 | Tinea manuum |
B35.3 | Tinea pedis |
B35.4 | Tinea corporis |
B35.5 | Tinea imbricata |
B35.6 | Tinea cruris |
B35.7 | Sonstige Dermatophytosen |
B35.8 | Dermatophytose, nicht näher bezeichnet |
ICD-10 online (WHO-Version 2019) |
Die Dermatophytose (Synonym Dermatophytie, von altgriechisch τὸ δέρμα derma, deutsch ‚Haut‘ und altgriechisch φυτόν phyton, deutsch ‚Pflanze‘) oder Tinea (lateinisch für ‚Holzwurm‘, ‚Motte‘) ist eine durch spezielle Pilze (Dermatophyten) hervorgerufene Hautpilzerkrankung. Sie ist beschränkt auf keratinhaltige Gebilde wie die Hornschicht der Haut (Epidermomykose), Haare (Trichophytie oder Trichomykose) oder Nägel bzw. Krallen (Nagelpilz, Onychomykose). Dermatophytosen zählen zu den häufigsten Infektionskrankheiten überhaupt und treten weltweit auf.
Dermatophyten sind an bestimmte Hauptwirte angepasst, bei denen oft keine oder nur geringe Entzündungsreaktionen ausgelöst werden. Erkrankungen bei Hauptwirten verlaufen daher meist milder, aber langwieriger als bei anderen Wirten. Nach der Hauptinfektionsquelle unterscheidet man hauptsächlich vom Menschen (anthropophile) und von Tieren (zoophile) übertragene Erreger. Da auch alle zoophilen Erreger für den Menschen krankheitsauslösend sind, stellen die von ihnen ausgelösten Dermatophytosen von Tieren auf den Menschen übertragbare Erkrankungen (Zoonosen) dar. Pilze, die durch den Kontakt mit Erdboden übertragen werden (geophile), spielen in der Praxis nur eine untergeordnete Rolle.[1][2]
Das klinische Erscheinungsbild ist sehr variabel, meist treten Hautrötung, vermehrte Schuppenbildung und Bläschen auf. Der Erregernachweis ist aufwendig und nur durch Kombination mehrerer Verfahren verlässlich, ohne ihn ist die Diagnose aber nicht sicher zu stellen. Die Behandlung erfolgt meist mit Antimykotika, begleitend sollten hygienische Maßnahmen getroffen werden.