Die Detektivgeschichte ist als literarisches Genre eine im 19. Jahrhundert entstandene Untergattung des Kriminalromans, bei der die Rekonstruktion und die Aufklärung eines Verbrechens durch den Detektiv im Mittelpunkt steht. Wie kaum ein anderer Typus der Kurzgeschichte ist die Detektivgeschichte durch exakt beschreibbare Elemente und Gattungskonventionen bestimmt und hat so im Bewusstsein der Leser ein scharfes Profil gewonnen, das deren Erwartungshaltung im Hinblick auf ein vorhersehbares Schema (frame) prägt.[1]
In der klassischen Detektivgeschichte wird die Aufklärung eines fiktiven, zu Beginn meist unerklärlichen und für den Leser bis zuletzt geheimnisumwitterten Tatbestands geschildert, der die Ermittlungsarbeit eines hochbegabten, oftmals exzentrischen Detektivs auslöst.
Als frühe Prototypen, die die Entstehung der Detektivgeschichte als spezifischer literarischer Form maßgeblich beeinflusst haben, gelten dabei vor allem Edgar Allan Poes Kurzgeschichten Der Doppelmord in der Rue Morgue (1841) und Der entwendete Brief (1844).[2]