Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders

Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders (DSM), Englisch und darunter Französisch

Das Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders (DSM; englisch für „diagnostischer und statistischer Leitfaden psychischer Störungen“) ist ein Klassifikationssystem der Psychiatrie. Es spielt bei der Definition und Diagnostik von psychischen Erkrankungen eine zentrale Rolle.

Das DSM wird seit 1952 von der Amerikanischen psychiatrischen Gesellschaft (APA) in den USA herausgegeben. Heute ist das DSM international in der Forschung und in vielen Kliniken und Instituten gebräuchlich. Die aktuell gültige fünfte Auflage (DSM-5) wurde 2013 veröffentlicht und ein Jahr später ins Deutsche übersetzt.[1] Auch in den USA ist jedoch auch die allgemeine Krankheiten umfassende ICD das offizielle Klassifikationssystem für psychische Erkrankungen, welches für die Abrechnung mit den Krankenversicherungen benutzt wird.

Die DSM-Klassifikation wird von Experten erarbeitet, um psychiatrische Diagnosen reproduzierbar und statistisch verwertbar zu gestalten. Sie stellt eine einheitliche Sprache mit eindeutigem Vokabular bereit und dient als Benennungssystem[2] für alle Forscher und Behandler. Vertretern einer psychoanalytischen, biologischen und verhaltenstherapeutischen Ausrichtung einigen sich so auf eine gemeinsame Beschreibung der verschiedenen Formen psychischen Krankseins – trotz Uneinigkeit über die Verursachung. Diese verbindende Fachsprache wird als großer Fortschritt gegenüber früheren Zeiten angesehen und hat nach allgemeiner Meinung zu verlässlicheren Diagnosen beigetragen.[3]

  1. DSM: History of the Manual. American Psychiatric Association, 2014, abgerufen am 3. November 2014 (englisch).
  2. James Neal Butcher: Klinische Psychologie. 13., Auflage. Addison-Wesley, 2009, ISBN 978-3-8273-7328-1, 1.1.1 Warum müssen wir psychische Störungen klassifizieren?, S. 8 (google.de).
  3. Richard J. McNally: Was sind psychische Erkrankungen? In: Die Vielgestaltigkeit der Psychosomatik. Springer, 2017, ISBN 978-3-662-54146-3, Kapitel 2.2 Warum waren die DSM bei aller Fehlerhaftigkeit so erfolgreich?, S. 13 (google.de).

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