Die Heimat | |
---|---|
Parteivorsitzender | Frank Franz |
Generalsekretär | Alexander Neidlein |
Stellvertretende Vorsitzende | Thorsten Heise Udo Voigt Sebastian Schmidtke |
Bundesgeschäftsführer | Klaus Beier |
Bundesschatzmeister | Stefan Köster |
Ehrenvorsitzender | Walter Bachmann († 2002) |
Gründung | 28. November 1964 |
Gründungsort | Hannover |
Hauptsitz | Carl-Arthur-Bühring-Haus Seelenbinderstraße 42 12555 Berlin |
Jugendorganisation | Junge Nationalisten |
Zeitung | Deutsche Stimme |
Ausrichtung | Rechtsextremismus Neonazismus Völkischer Nationalismus Antisemitismus Revanchismus EU-Skepsis |
Farbe(n) | gold |
Bundestagssitze | 0/733 |
Sitze in Landtagen | 0/1893 |
Staatliche Zuschüsse | keine (seit 2021) |
Mitgliederzahl | 2.800[1] (Stand 2024) |
Durchschnittsalter | 37 Jahre[2] |
Frauenanteil | 27 Prozent[3] |
Europaabgeordnete | keine |
Europapartei | Allianz für Frieden und Freiheit |
Website | die-heimat.de |
Die Heimat (Kurzbezeichnung HEIMAT,[4] stilisiert HEIMAT!) ist seit Juni 2023 der Name jener rechtsextremen und in Teilen neonazistischen deutschen Kleinpartei, die 1964 als Nationaldemokratische Partei Deutschlands (NPD) gegründet wurde.[5][6] Nach Einschätzung zahlreicher Politikwissenschaftler, Historiker sowie des Bundesverfassungsgerichts weist sie eine programmatische und sprachliche Nähe zur NSDAP auf[7] und vertritt eine völkisch-nationalistische und revanchistische Ideologie. Auf europäischer Ebene ist sie Mitglied der rechtsextremen Allianz für Frieden und Freiheit.[8]
In den Jahren nach ihrer Gründung erzielte die NPD einige Wahlerfolge und war von 1966 bis 1972 in zeitweise sieben deutschen Landesparlamenten vertreten. Bei der Bundestagswahl 1969 verfehlte sie mit 4,3 % der Stimmen relativ knapp den Einzug in den Bundestag. Ab den frühen 1970er Jahren verlor sie stark an Bedeutung und verfügte nur noch über kommunale Mandate. Die Kooperation mit anderen rechtsextremen Parteien wie der DVU führte die Partei zunächst nicht aus der politischen Bedeutungslosigkeit, bis sie in den 2000er Jahren in Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern erneut in Landtage gewählt wurde, wo sie jeweils zwei Legislaturperioden vertreten blieb. Aufgrund des Wegfalls aller Sperrklauseln bei der Europawahl 2014 gelang es ihr mit 1,0 % der Stimmen, einen Vertreter ins Europaparlament zu entsenden. Inzwischen gingen alle diese Mandate wieder verloren.
Gegen die NPD wurden zwei Parteiverbotsverfahren vor dem Bundesverfassungsgericht nach Art. 21 des Grundgesetzes durchgeführt. Das erste Verbotsverfahren scheiterte 2003 aus verfahrensrechtlichen Gründen. Der zweite Verbotsantrag wurde 2017 als unbegründet zurückgewiesen. Die Partei sei zwar eindeutig verfassungsfeindlich, wesensverwandt mit dem historischen Nationalsozialismus und wolle „die bestehende Verfassungsordnung durch einen an der ethnisch definierten ‚Volksgemeinschaft‘ ausgerichteten autoritären Nationalstaat ersetzen“,[9] aufgrund ihrer aktuellen Bedeutungslosigkeit im politischen Geschehen könne sie ihre Ziele jedoch nicht verwirklichen[10].
Auf einem Bundesparteitag am 3. Juni 2023 in Riesa beschloss eine Mehrheit von 77 Prozent der Delegierten, die NPD mit sofortiger Wirkung in Die Heimat umzubenennen.[11] Mit dem neuen Namen und Erscheinungsbild waren nicht alle Mitglieder einverstanden, was zu Spaltungen führte. Die Landesverbände Saarland und Hamburg gehen seit der Umbenennung eigene Wege und firmieren weiterhin unter dem alten Namen. In Baden-Württemberg wurde ein neuer Landesverband unter dem alten Namen NPD gegründet. Auch einen Bundesverband gibt es unter dem alten Namen.[12]
Am 23. Januar 2024 schloss das Bundesverfassungsgericht die Partei für sechs Jahre von der Parteienfinanzierung aus, da sie sich weiterhin gegen die für den freiheitlichen demokratischen Verfassungsstaat unverzichtbaren Grundprinzipien wende und auf deren Beseitigung ausgerichtet sei.[13]
Aus Gründen der historischen Genauigkeit wird die Partei in den Abschnitten, die sich auf die Zeit bis Juni 2023 beziehen, mit dem Namen „NPD“ bezeichnet, den sie damals führte.
<ref>
-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen bvg24-009.