Die Soldaten (Oper)

Werkdaten
Originaltitel: Die Soldaten

Laura Aikin als Marie in Alvis Hermanis' Inszenierung, Salzburger Festspiele 2012

Form: durchkomponierte Oper
Originalsprache: Deutsch
Musik: Bernd Alois Zimmermann
Libretto: Bernd Alois Zimmermann
Literarische Vorlage: Die Soldaten (Drama) von Jakob Michael Reinhold Lenz
Uraufführung: 15. Februar 1965
Ort der Uraufführung: Oper Köln
Spieldauer: ca. 2 Stunden
Ort und Zeit der Handlung: Lille, Französisches Flandern 1775, Gegenwart, Zukunft (gestern, heute und morgen)
Personen
  • Wesener, Galanteriewarenhändler (Bass)
  • Marie, seine Tochter (dramatischer Koloratursopran)[1]
  • Charlotte, seine Tochter (Mezzosopran)
  • Weseners alte Mutter (tiefer Alt)
  • Stolzius, Tuchhändler in Armentières (jugendlich hoher Bariton)
  • Mutter des Stolzius (dramatischer Alt)
  • Obrist, Graf von Spannheim (Bass)
  • Desportes, ein Edelmann aus dem Hennegau (sehr hoher Tenor)
  • Ein junger Jäger (Sprechrolle)
  • Pirzel, ein Hauptmann (hoher Tenor)
  • Eisenhardt, ein Feldprediger (Heldenbariton)
  • Haudy, Hauptmann (Heldenbariton)
  • Mary, Hauptmann (Bariton)
  • Drei junge Offiziere (sehr hohe Tenöre)
  • Gräfin de la Roche (Mezzosopran)
  • Der junge Graf, ihr Sohn (sehr hoher lyrischer Tenor)
  • Madame Roux, Kaffeehausbesitzerin (stumme Rolle)
  • Bedienter der Gräfin (Schauspieler)
  • Der betrunkene Offizier (Schauspieler)
  • Drei Hauptleute (Schauspieler)
  • 18 Offiziere und Fähnriche (rhythmisches Sprechen, Bedienen eines zusätzlichen Schlagzeugs aus Tischgeschirr, Tischen und Stühlen)
  • Andalusierin, Bedienerin und Fähnriche (Tänzer)

Die Soldaten ist die einzige vollendete Oper des deutschen Komponisten Bernd Alois Zimmermann.[2] Die von Zimmermann in Collagetechnik zusammengestellte Handlung in vier Akten basiert auf dem gleichnamigen Drama von Jakob Michael Reinhold Lenz. Zimmermann verwendete in seiner in Zwölftontechnik komponierten Oper erstmals Multimedia-Elemente wie Simultanszenen, Filmprojektionen, Zuspielbänder und Lautsprecher auf der Bühne und im Zuschauerraum. Die Oper, die zunächst als „unspielbar“ galt,[3] setzte sich jedoch nach der Uraufführung am 15. Februar 1965 auch international durch und wurde trotz der überdimensionalen Besetzung und der Aufführungsschwierigkeiten von vielen größeren Bühnen nachgespielt. Heutzutage gilt das Werk nach Meinung vieler Musikkritiker als eine der wichtigsten Opern des 20. Jahrhunderts.[4][5]

  1. Heribert Henrich: Authentisches Klangdokument. Zur Wiederveröffentlichung der Oper Die Soldaten, in: Beiheft CD in der Uraufführungsbesetzung Wergo 2007, S. 9, „Zimmermanns […] Forderung nach einem hochdramatischen Koloratursopran“.
  2. Nach Meyers Handbuch über die Musik, Bibliographisches Institut Mannheim, Wien und Zürich 1971, S. 953 hinterließ Zimmermann eine unvollendete Oper Medea nach Hans Henny Jahnn.
  3. Siehe beispielsweise Götz Friedrich, in: Programmheft der Hamburgischen Staatsoper, 1976, ohne Seitenangabe.
  4. Beispielsweise Karl Löbl und Robert Werba: Hermes Handlexikon. Opern auf Schallplatten. Band 2, Econ Taschenbuch, Düsseldorf 1983, ISBN 3-612-10035-1, S. 235: „Zwar kann das Schauspiel, das hier die Basis ist für eine der wichtigsten Opern des 20. Jahrhunderts, als bekannt gelten. […]“
  5. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Rockwell.

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