Dive Leader

Der Dive Leader (englisch für Tauchführer, oft auch Dive Guide oder Tauch-Guide genannt) beschreibt Minimalanforderungen an eine Ausbildung und Brevetierung für erfahrene Gerätetaucher, die in der internationalen Norm ISO 24801-3[1] und der entsprechenden Europäischen Norm EN 14153-3 festgelegt sind. Verschiedene Tauchorganisationen bieten eine Tauchausbildung an, die die Anforderungen des Dive Leaders erfüllt. Ein Brevet (Tauchschein), das dem Dive Leader entspricht, berechtigt zum selbständigen Führen einer Gruppe von ausgebildeten Tauchern im offenen Wasser. Während viele Tauchschulen und Tauchbasen professionelle, als Dive Leader brevetierte Taucher als Tauch-Guides beschäftigen, arbeiten sie in Vereinen mehrheitlich ehrenamtlich und nebenberuflich. Die meisten Tauchorganisationen empfehlen einem Dive Leader, eine Tauchtiefe von 30 oder 40 Metern nicht zu überschreiten. Einige wenige Organisationen erlauben aber sogar 50[2] oder 60 Meter.[3] Nach dem erfolgreichen Abschluss einer mit dem Dive Leader gleichwertigen Ausbildung kann das Gelernte in Spezialkursen, einer Ausbildung zum Tauchlehrer-Assistenten (nach ISO 24802-1) oder Tauchlehrer (nach ISO 24802-2), vertieft und erweitert werden.

Voraussetzung zum Beginnen einer Ausbildung zum Dive Leader ist der Abschluss einer Ausbildung als Autonomous Diver (nach ISO 24801-2) oder einer der höheren, nicht normierten Zwischenstufen. In vielen Tauchschulen sind vor Kursbeginn etwa 40 bis 100 im Logbuch dokumentierte Tauchgänge und ein aktuelles Attest einer Tauchtauglichkeitsuntersuchung bei einem Tauchmediziner vorzulegen.

Weil es sich bei den üblichen Brevetierungen für Sporttaucher nicht um amtliche Dokumente handelt, haben sie lediglich Empfehlungscharakter. Trotzdem kommen Brevets, die dem Dive Leader entsprechen, gerade für professionelle Tauchführer einem Berufsausweis gleich, der es ihnen – dank der internationalen Normierung – ermöglicht, weltweit Stellen anzunehmen. Ereignet sich in einer gemeinsam tauchenden Gruppe ein Unfall, so wird bei einer allfälligen gerichtlichen Auseinandersetzung oder von Versicherungen normalerweise das Verhalten eines Tauchers, der als Dive Leader oder äquivalent brevetiert ist, aufgrund seiner Ausbildung anders bewertet als jenes eines Tauchers mit niedrigerer Brevetierungsstufe. Deshalb kann es sinnvoll sein, dass sich ein Taucher mit einer zum Dive Leader äquivalenten Brevetierung zusätzlich versichert.

  1. Recreational diving services — Requirements for the training of recreational scuba divers — Part 3: Level 3 — Dive leader (ISO 24801-3). ISO, abgerufen am 29. April 2015 (englisch).
  2. Dive Leader. Do you want to extend your personal diving skills and plan and lead dives for others? British Sub-Aqua Club, abgerufen am 1. März 2019 (englisch): „The training also prepares you to dive to depths of up to 50 metres in a range of challenging conditions, following a series of post-qualification depth progression dives.
  3. Plongée en bouteille. Plonger en bouteille et se former au sein de la FFESSM. Fédération française d'études et de sports sous-marins, abgerufen am 1. März 2019 (französisch): „...à partir de 18 ans : brevet plongeur niveau 3 (P3), autonomie à 60 m.

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