Dolby Digital Plus

Das Logo von Dolby Digital Plus

Dolby Digital Plus (DD+) ist ein Mehrkanal-Tonsystem des Unternehmens Dolby und wurde der deutschen Fachpresse erstmals Ende Oktober 2005 vorgestellt.[1] Es wurde speziell für den Einsatz beim hochauflösenden Fernsehen HDTV, den DVD-Nachfolgeformaten HD DVD und Blu-ray Disc, sowie zur Codierung von mehrkanaligen Medien für Streaming-, On-Demand und Download-Dienste entwickelt, die uncodiert nur Stereoton ausgeben könnten, so z. B. für den kostenpflichtigen Streamingdienst Microsoft Azure Media Services.[2][3] Dolby Digital Plus findet ebenfalls Anwendung zur psychoakustischen Raumsimulation (Surround Virtualizer), zur Verbesserung der Sprachverständlichkeit (Dialogue Enhancer) und zur akustischen Dynamikkomprimierung (Volume Leveler) von Stereo- und Mehrkanalton für die Wiedergabe mit Kopfhörern auf mobilen Geräten wie Tablets und Smartphones mit Android- und Windows Mobile Betriebssystem. Hierfür steht ein Auswahlmenü zur Verfügung für die unterschiedlichen Musikgenres.[4][5][6] Dolby Digital Plus steht damit in Konkurrenz zu dem psychoakustischen Konzept SRS der SRS Labs, Inc., welches seit dem Jahr 2012 unter dem Markennamen Headphone:X von der DTS, Inc. weitergeführt wird.[7]

Der Dolby Digital Plus Codec unterstützt Datenraten bis zu 6 Mbit/s (DVD: 448 kbit/s) und bis zu 7.1 Kanäle.[8] DD+ ist der Nachfolger des vor allem durch die DVD weit verbreiteten Dolby Digital. Die Unterstützung des Dolby-Digital-Plus-Codecs ist bei Blu-ray-Abspielgeräten optional. Daher enthält die auf Blu-ray-Discs übliche Variante von Dolby Digital Plus in der Regel einen abwärtskompatiblen Kern, der im herkömmlichen Dolby-Digital-Verfahren (5.1 Kanäle) komprimiert ist. Der Benutzer kann, in Abhängigkeit von den Fähigkeiten seiner sonstigen Wiedergabekomponenten, in den Einstellungen des BD-Players auswählen, ob das komplette Dolby-Digital-Plus-Signal oder nur der abwärtskompatible Kern verwendet werden soll. Im Gegensatz dazu forderte die mittlerweile nicht mehr weiterverfolgte HD-DVD-Norm die Unterstützung von Dolby Digital Plus durch das Abspielgerät zwingend (mandatory). Die auf HD-DVD verwendete Variante von DD+ war nicht abwärtskompatibel zum älteren Dolby Digital. Deshalb musste ein HD-DVD-Abspielgerät sowohl in der Lage sein, eine Dolby-Digital-Plus-Tonspur selbst zu dekodieren, als auch eine DD+ Tonspur in Echtzeit in ein herkömmliches Dolby-Digital-Signal umzuwandeln.

  1. Nico Jurran: Übermittlungsprobleme. Dolby korrigiert Angaben zu Dolby Digital Plus und TrueHD. In: heise.de. c’t Magazin, 27. Dezember 2005, abgerufen am 23. April 2024.
  2. Clint DeBoer: What is Dolby Digital Plus? In: avgadgets.com. Abgerufen am 23. April 2024 (englisch).
  3. Julia Kornich: Advanced encoding with Media Encoder Premium Workflow. In: azure.microsoft.com. 7. September 2015, archiviert vom Original am 1. Oktober 2015; abgerufen am 23. April 2024 (englisch).
  4. Somesh Chaudhary: Dolby Digital Plus for Android One Smartphones. In: informationlord.com. 9. Oktober 2014, abgerufen am 23. April 2024 (englisch).
  5. Ignite Windows with Dolby Audio. In: developer.dolby.com. Archiviert vom Original am 7. Juli 2015; abgerufen am 23. April 2024 (englisch).
  6. Daniel Kuhn: Dolby Digital Plus: Klangverbesserung für Tablets vorgestellt. In: giga.de. 9. Juli 2012, archiviert vom Original am 8. Juli 2015; abgerufen am 23. April 2024.
  7. DTS:X is muiti-dimensional sound. In: yamaha.com. Abgerufen am 23. April 2024 (englisch).
  8. Dolby – Dolby Digital Plus. In: cinefreaks.com. Archiviert vom Original am 5. September 2019; abgerufen am 23. April 2024.

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