Doppelgrab von Oberkassel

Funde aus dem Oberkasseler Grab: die beiden Skelette, links die sterblichen Überreste der Frau, rechts die des Mannes, an der linken Seite zwei Kulturbeigaben, darunter der Teil eines Hundegebisses

Das Doppelgrab von Oberkassel wurde 1914 von Steinbrucharbeitern im heutigen Bonner Stadtteil Oberkassel entdeckt. Unter flachen Basaltblöcken und eingehüllt von einer spärlichen Lage durch Rötel gefärbten Lehms lagen die Skelette eines etwa 50 Jahre alten Mannes, einer 20- bis 25-jährigen Frau, die Überreste eines Hundes, weitere Tierreste und bearbeitete Tierknochen.

Die gut erhaltenen Skelette aus der Zeit der späteiszeitlichen Federmesser-Gruppen sind gemäß verschiedener 14C-Daten zwischen 13.300 und 14.000 Jahre alt. Damit sind es – nach dem Grab in der Klausenhöhle in Bayern – die zweitältesten Bestattungen des anatomisch modernen Menschen (Homo sapiens) in Deutschland. Die Skelette, die Grabbeigaben und ein Teil des Hundegebisses sind im LVR-Landesmuseum Bonn zu sehen. Anlässlich des 100-jährigen Fundjubiläums zeigte das Museum vom 23. Oktober 2014 bis zum 28. Juni 2015 die Ausstellung Eiszeitjäger – Leben im Paradies. Für diese Ausstellung wurden die Gesichter der beiden Bestatteten rekonstruiert.


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