Drache (Mythologie)

Der babylonische Drache Mušḫuššu (Relief aus glasierten Ziegeln am Ischtar-Tor, um 600 v. Chr.)
Der heilige Georg im Kampf mit dem Drachen (Paolo Uccello um 1470)
Heiliger Georg, Wandgemälde am Schwabentor, Freiburg, Fritz Geiges

Ein Drache (lateinisch draco, altgriechisch δράκων drakōn, „Schlange“; eigentlich: „der Starrblickende“ bzw. „scharfblickend(es Tier)“;[1] bei den Alten Griechen und Alten Römern die Bezeichnung für jede ungiftige größere Schlangen­art) ist ein schlangenartiges Mischwesen der Mythologie, in dem sich Eigenschaften von Reptilien, Vögeln und Raubtieren in unterschiedlichen Variationen verbinden. Er ist in den meisten Mythen geschuppt, hat zwei Hinterbeine, zwei Vorderbeine, zwei Flügel (also sechs Gliedmaßen) und einen langen Schwanz. Er soll die Fähigkeit haben, Feuer zu speien. Der Drache ist als Fabelwesen aus Mythen, Sagen, Legenden und Märchen vieler Kulturen bekannt; bis in die Neuzeit wurde er als existierendes Tier angesehen.

In orientalischen und westlichen Schöpfungs­mythen ist der Drache ein Sinnbild des Chaos, ein gott- und menschenfeindliches Ungeheuer, das die fruchtbringenden Wasser zurückhält und Sonne und Mond zu verschlingen droht. Es muss von einem Helden oder einer Gottheit in einem Kampf überwunden und getötet werden, damit die Welt entstehen oder bestehen kann (siehe Drachentöter). Dagegen ist der ostasiatische Drache ein zwiespältiges Wesen mit überwiegend positiven Eigenschaften: Regen- und Glücksbringer und Symbol der Fruchtbarkeit und der kaiserlichen Macht.[2]

  1. DWDS – Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache. Abgerufen am 21. Oktober 2019.
  2. Lutz Röhrich: Drache, Drachenkampf, Drachentöter. In: Enzyklopädie des Märchens. Band 3, Gruyter, Berlin/New York 1981, ISBN 3-11-008201-2, S. 788–789.

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