Droge (Pharmazie)

Klassische pharmazeutische Drogen sind getrocknete Pflanzenteile wie beispielsweise diese Lindenblüten.

Drogen (verwandt mit „trocken“) oder Arzneidrogen sind haltbar gemachte Teile von Pflanzen, Pilzen, Tieren oder Mikroorganismen und werden meist zur Herstellung von Arzneimitteln verwendet. Sie werden gewöhnlich durch Trocknung haltbar gemacht. Auch bestimmte biologische Substrate ohne zelluläre Struktur wie etwa Wachse und Harze und andere Abscheidungsprodukte werden zu den Drogen gerechnet. In früherer Zeit findet man auch mineralische Arzneidrogen beschrieben.[1] Heutzutage sind pharmazeutische Drogen größtenteils pflanzlicher Natur.[2][3]

Drogen werden als natürliche Rohstoffe für die Gewinnung arzneilich wirksamer Inhaltsstoffe sowie auch als Hilfsstoffe in der Arzneimittelherstellung genutzt. Isolierte, chemisch definierte Arzneistoffe biologischen Ursprungs nennt man biogene Arzneistoffe. Die Lehre von den Drogen (Drogenkunde, Pharmakognosie) ist ein Teilgebiet der pharmazeutischen Biologie.

Ein die abendländische Pharmazie, der bereits im frühen Mittelalter auch orientalische Drogen[4] zur Verfügung standen, wesentlich beeinflussendes Arzneidrogenbuch war das im 12. Jahrhundert erschienene Circa instans.[5][6]

  1. Christine Boot: Das Aufkommen mineralischer Drogen in deutschen Wundarzneibüchern des Spätmittelalters. (Kurzfassung) In: Nachrichtenblatt der deutschen Gesellschaft für Geschichte der Medizin und der Naturwissenschaften. Band 35, 1985.
  2. Zum Begriff Arzneidrogen vgl. beispielsweise Werner Dressendörfer: „In apotecis circa realtum“. Venedig als Einkaufsplatz für Arzneidrogen während des 15. Jahrhunderts. In: Orbis pictus. Kultur- und pharmaziehistorische Studien. Hrsg. von Werner Dressendörfer und Wolf-Dieter Müller-Jahncke, Frankfurt am Main 1985, S. 73–86.
  3. Europäisches Arzneibuch, 6. Ausgabe. Deutscher Apotheker Verlag, 2008, ISBN 978-3-7692-3962-1, Monographie 6.0/1433.
  4. John M. Riddle: The introduction and use of eastern drugs in the early middle ages. In: Sudhoffs Archiv. Band 49, 1965, S. 185–198.
  5. Hans Wölfel: Das Arzneidrogenbuch Circa instans in einer Fassung des XIII. Jahrhunderts aus der Universitätsbibliothek Erlangen. Text und Kommentar als Beitrag zur Pflanzen- und Drogenkunde des Mittelalters. (Mathematisch-naturwissenschaftliche Dissertation Erlangen) Berlin 1939.
  6. Fritz-Heinz Holler: Das Arzneidrogenbuch in der Salernitanischen Handschrift der Breslauer Stadtbibliothek (Nr. 1302). Würzburg 1941 (= Texte und Untersuchungen zur Geschichte der Naturwissenschaften. Band 5).

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